Müde Gladbacher wittern große Chance

SID
Borussia Mönchengladbach könnte mit einem Sieg gegen Celtic einen Schritt aus der Krise machen
© getty

Die Beine sind müde, doch die Verlockung ist enorm: Vor dem Millionenspiel gegen Celtic Glasgow herrscht bei Borussia Mönchengladbach eine seltsame Mischung aus Frustration und Vorfreude. Die Mannschaft sei "ausgebrannt", sagt Sportdirektor Max Eberl vor dem Champions-League-Duell mit dem schottischen Meister.

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Trotzdem fordert er doch ein Aufbäumen der angeschlagenen Fohlen: "Wenn wir gewinnen, sind wir definitiv Dritter."

Nicht nur das: Bei einem Sieg am Dienstag (20.45 Uhr im LIVETICKER) wäre sogar der Sprung auf Rang zwei möglich, das eigentlich schon abgehakte Achtelfinale wieder zum Greifen nah. Eine Niederlage im Alles-oder-Nichts-Spiel würde die Borussia dagegen auf den letzten Rang abrutschen lassen. "Wir müssen gegen Glasgow alle Kräfte bündeln und versuchen, ans Limit zu gehen", sagt Trainer André Schubert deshalb.

Nicht nur Schubert käme nach zuletzt 0:6 Toren aus vier Liga-Spielen ein Sieg gerade recht. Noch ist die Stimmung rund um den Borussia-Park eher ruhig, ein leichtes Murren ist jedoch zu vernehmen. Sogar die Fans sind sich uneins: Beim jüngsten 0:0 gegen Eintracht Frankfurt waren am Schluss erstmals seit langer Zeit wieder laute Pfiffe zu hören, wurden jedoch prompt von Anfeuerungsrufen übertönt.

Gegen Celtic hofft die Mannschaft wieder auf die volle Unterstützung der Anhänger, so wie beim überzeugenden 2:0-Sieg in Glasgow vor zwei Wochen. "Im Borussia-Park habe ich in der jüngsten Vergangenheit schon ein paar legendäre Spiele miterleben dürfen - was das Ergebnis, aber auch, was die Stimmung anbelangt. Das wollen wir am Dienstag wieder", sagte Tony Jantschke.

"Es fehlen ein paar Prozent"

Für den erwünschten Hexenkessel muss aber auch die Borussia mehr zeigen als zuletzt. "Wir spielen zurzeit von hinten heraus vielleicht etwas zu langsam", gibt Jantschke durchaus selbstkritisch zu. Immerhin: Die Chancen auf das lang ersehnte Comeback von Spielmacher Raffael stehen gut. Für die ebenfalls angeschlagenen Thorgan Hazard und Ibrahima Traoré kommt die Partie dagegen wohl zu früh. In der Offensive bleibt die Personaldecke dünn.

Die Folge waren zuletzt ideenlose Auftritte und kaum Torgefahr. "Ein André Hahn, ein Fabian Johnson - es fehlen ihnen die paar Prozent, die Spritzigkeit, die ein ausgeruhter Spieler mitbringen würde", sagt Eberl und spricht von einer schwierigen Phase. Immerhin: In vier der vergangenen fünf Pflichtspiele blieb die Borussia ohne Gegentor.

Das 2:0 im Hinspiel soll dabei nicht als Maßstab dienen. "Wir haben in Glasgow gewonnen und ein gutes Spiel gemacht, ja. Aber es sind andere Voraussetzungen und es wird eine ganz andere Partie, dessen müssen uns bewusst sein", sagt Lars Stindl. Zumal Celtic gut drauf ist, am Wochenende 1:0 bei Verfolger Aberdeen gewann und die heimische Liga nach Belieben dominiert.

International sind die Hoops indes nur zweitklassig: Seit neun Spielen warten die Schotten in Europa schon auf einen Auswärtssieg, darunter peinliche Pleiten wie das 0:1 in Gibraltar beim Lincoln Red Imps FC oder das jüngste 0:7 beim FC Barcelona. Zudem haben die Schotten in ihrer Geschichte noch keines ihrer neun Spiele in Deutschland gewonnen.

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Mönchengladbach: Sommer - Jantschke, Vestergaard, Elvedi - Strobl, Kramer - Johnson, Wendt - Stindl, Raffael - Hahn. Trainer: Schubert

Celtic: Gordon - Lustig, Sviatchenko, Simunovic, Izaguirre - Brown, Armstrong - Forrest, Rogic, Sinclair - Dembele. Teammanager: Rodgers

Schiedsrichter: Manuel De Sousa (Portugal)

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