Starker BVB verpasst das Wunder

Roman Weidenfeller parierte einen Handelfmeter von di Maria beim Stand von 0:0
© getty

Borussia Dortmund hat das Wunder verpasst und ist aus der Champions League ausgeschieden. Der BVB gewann zwar das Viertelfinalrückspiel gegen Real Madrid mit 2:0 (2:0), konnte die 0:3-Niederlage im Hinspiel damit aber nicht wettmachen.

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Vor 65.829 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park scheiterte Madrids Angel Di Maria in der 17. Minute mit einem Handelfmeter an Roman Weidenfeller.

Sieben Minuten später netzte Marco Reus zur Dortmunder Führung ein und erhöhte in der 37. Minute auf 2:0.

Henrikh Mkhitaryan vergab im zweiten Durchgang die beste Chance auf das 3:0, scheiterte aber vor dem leeren Tor am linken Pfosten.

Das Halbfinale wird am Freitag (11. April) in Nyon ausgelost.

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Der BVB im Vergleich zum Hinspiel gleich mit vier Änderungen: Klopp schont Sokratis und beginnt mit Friedrich in der Innenverteidigung. Der gesperrte Kehl wird von Kirch ersetzt. Sahin sitzt mit Rückenbeschwerden draußen, für ihn spielt Jojic erstmals bei der Borussia von Beginn an. Lewandowski ist für Aubameyang wieder mit dabei.

Real mit zwei Änderungen: Der angeschlagene Cristiano Ronaldo nimmt mit Knieproblemen genauso wie Isco auf der Bank Platz. Illarramendi und Di Maria sind dafür dabei.

17.: Coentraos Flanke von links prallt Piszczek an den Unterarm, Skomina gibt Elfmeter. Di Maria läuft an, rutscht weg und Weidenfeller holt den Ball aus dem rechten Eck.

19.: Lewandowski geht auf der linken Seite durch und passt zu Reus. Der legt von den Grundlinie zurück auf Mkhitaryan, dessen direkter Flachschuss aus acht Metern um Zentimeter links am Kasten vorbei streicht.

24., 1:0, Reus: Friedrich schlägt einen langen Ball aus der Abwehr heraus. Pepe will diesen per Kopf zu Casillas zurückspielen. Reus hat den Braten gerochen, spritzt dazwischen, geht an Casillas vorbei und schiebt ins leere Tor ein.

32.: Freistoß Reus aus dem rechten Halbfeld an den langen Pfosten. Hummels steigt hoch und köpft. Casillas ist gerade noch rechtzeitig im Eck.

37., 2:0, Reus: Dortmund erobert durch Reus den Ball. Der sprintet zum Sechzehner legt links raus zu Lewandowski, der am rechten Pfosten scheitert. Den Abpraller drischt Reus ins Tor.

49.: Real kann Bale zentral vor dem Strafraum freispielen. Der Waliser hält mit links drauf, Weidenfeller pariert.

59.: Bale vernascht Hummels auf rechts, zieht in den Strafraum und schiebt den Ball aufs lange Eck - vorbei.

65.: Reus treibt den Ball Richtung Strafraum und zieht vier Mann auf sich. Im richtigen Moment steckt er zu Mkhitaryan durch, der allein vor Casillas den Keeper umkurvt und mit links das leere Tor nicht trifft - Pfosten.

68.: Wieder passt Reus links im Strafraum zu Mkhitaryan. Der zieht zentral ab, aber genau auf Casillas.

70.: Durms Flanke von links landet bei Piszczek, der an den Elfmeterpunkt zu Großkreutz ablegt. Der schießt sofort, Casillas pariert aber auch diesen Ball stark.

80.: Benzema kann sich am Strafraum um die eigene Achse drehen und hält dann mit links drauf. Weidenfeller holt die Kugel aus dem linken Eck.

Fazit: Dortmund in dieser Formation mit einer nicht für möglichen gehaltenen Energieleistung. Real enttäuschte bis auf wenige Ausnahmen komplett.

Der Star des Spiels: Marco Reus ist seit seiner Genesung Dortmunds gefährlichster Offensivspieler und bewies das erneut - nicht nur aufgrund seiner beiden Tore. Mit Ball am Fuß fast ohne Fehler, dazu läuferisch stark und auch robust im Pressing. Legte fünf teils hochkarätige Torchancen auf. Bester Madrilene: Keeper Casillas.

Der Flop des Spiels: Asier Illarramendi. War im Aufbauspiel kein Faktor und fand kaum einen Zugriff in die direkten Duelle. Ging nur aus jedem vierten Zweikampf als Sieger hervor - viel zu wenig für einen Mann auf seiner Position. Ancelotti nahm ihn zur Pause runter.

Der Schiedsrichter: Durchwachsene Vorstellung von Damir Skomina aus Slowenien. Der Elfmeterpfiff war korrekt, weil Piszczek den Arm ausfuhr. Ahndete beim Duell zwischen Ramos und Lewandowski (28.) zunächst das Halten des Polen und im Anschluss Ramos' Ellbogenschlag - vertretbar. Hätte Xabi Alonso nach seinem taktischen Foulspiel gegen Mkhitaryan mit Gelb-Rot vom Platz stellen müssen (51.). Korrekt dagegen, Reus' Schwalbe mit Gelb zu ahnden.

Das fiel auf:

  • Dortmunds Team, das so noch nie zusammenspielte, agierte in einem 4-1-4-1 mit Kirch als einzigem Sechser vor der Abwehr. Die pressende Viererkette vor ihm mit dem sehr rechtslastigen Mkhitaryan lief Reals Aufbauspieler Alonso und Modric bei der Ballannahme sofort aggressiv an und unterband somit die Passwege in Madrids Offensive.
  • Real fand kaum einen Weg nach vorne und versuchte sich daher mit vielen Diagonalbällen auf die Außen Di Maria und Bale. Dortmund verschob dann aber dank eines enormen Laufaufwands sehr gut und schaffte auch in diesen Situationen Überzahl in Ballnähe.
  • Der BVB in der halben Stunde nach dem verschossenen Real-Elfmeter im Umschaltspiel wie zu besten Zeiten: Schnell und direkt ging es nach vorne, Dortmund gewann fast jeden zweiten Ball und erwischte die Königlichen dann unsortiert. Besonders effizient dabei die Attacken in hohem Tempo gegen Reals Außenverteidiger.
  • Ancelotti reagierte im zweiten Durchgang mit der Hereinnahme von Isco und positionierte vor allem Di Maria wie gewohnt im linken Halbfeld der Mittelfeldreihe. Real gegen den Ball nun mit einer klaren Viererkette im Mittelfeld, die die Dortmunder Durchlässigkeit durch das Zentrum deutlich minimierte, weil man auch deutlich früher angriff. Die Gäste dazu mit deutlich besser getimten Laufwegen im vorderen Drittel. Besonders Bale, der nun über rechts kam, stahl sich immer wieder in die Halbräume.
  • Dortmund reagierte im zweiten Abschnitt auf das zuvor gegangene hohe Tempo und kam mehr über ein flach angelegtes Positionsspiel und die damit einhergehende Ballsicherheit. In den ersten 45 Minuten suchte man noch den Ballgewinn über den zweiten Ball. Dazu stellte man Madrid erst ab der Mittellinie.

Borussia Dortmund - Real Madrid: Daten zum Spiel