Vor 40.000 Zuschauern an der Stamford Bridge erzielte Adrien Rabiot die PSG-Führung (16.), doch kurz darauf brachte Diego Costa Chelsea zurück in die Partie (27.).
Im zweiten Durchgang sorgte Zlatan Ibrahimovic mit seinem 50. Europapokaltreffer für den Auswärts-Sieg (67.). Da die Franzosen auch das Hinspiel mit 2:1 gewonnen hatten, steht Paris zum vierten Mal in Folge im Viertelfinale. Die nächste Runde wird am 18. März in Nyon ausgelost.
Die Reaktionen:
Guus Hiddink (Trainer Chelsea): "Ich denke ausschlaggebend war, dass wir das 2:1 bekommen haben. Da haben wir schlecht in der Verteidigung ausgesehen. Aber davor hatten wir selbst die Chance. Wir haben mit zu viel Respekt angefangen, aber letztlich haben wir uns ein paar Chancen herausgespielt."
Kevin Trapp (PSG): "Wir wussten, dass das Ergebnis aus dem Hinspiel nicht sicher ist. Wir wussten, was auf uns zukommt und das hat man gesehen. Wir sind relativ früh in Führung gegangen - das war natürlich gut. Aber wir haben auch einen Rückschlag hinnehmen müssen. Mit dem zweiten Tor war es für uns einfacher und dann haben wir es clever herunter gespielt."
Der Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Im Vergleich zum 1:1 gegen Stoke gibt es bei Chelsea vier Wechsel: Kenedy, Fabregas, Pedro und Diego Costa spielen für Baba, Matic, Oscar und Traore (alle Bank).
Nach dem 0:0 gegen Montpellier verändert Laurent Blanc sein Team auf fünf Positionen. Thiago Silva, Thiago Motta, Ibrahimovic, Matuidi und David Luiz kommen für Kimpembe, Nkunku (beide nicht im Kader), van der Wiel, Stambouli und Cavani (alle Bank).
3.: Diego Costa bekommt an der Strafraumgrenze den Ball, legt ihn sich auf den linken Fuß und zieht ab. Trapp hat aufgepasst und pariert souverän.
6.: Lucas mit toller Vorarbeit auf Di Maria und der Argentinier schießt den Ball an Courtois vorbei, aber Ivanovic rettet vor der Linie. Nach der anschließenden Ecke zappelt der Ball im Netz, doch Ibrahimovic stand deutlich im Abseits und der Treffer zählt nicht.
16., 0:1, Rabiot: Wunderbarer Angriff von PSG! Di Maria treibt den Ball nach vorne und bedient Ibrahimovic. Da Cahill sich in die Mitte orientiert, hat der Schwede rechts im Strafraum viel Platz und bedient Rabiot mustergültig. Der Torschütze muss nur noch den Schlappen hinhalten.
27., 1:1, Diego Costa: Chelsea ist zurück! Nach einer schönen Kombination von Pedro und Willian setzt sich der Spanier stark gegen Thiago Silva durch und behält vor dem Tor die Ruhe. Keine Chance für Trapp.
40.: Chelsea kommt mit Tempo, wobei der Ball über Willian und Pedro bei Fabregas landet. Der Spanier verzielt seinen Flachschuss knapp.
45.: Noch eine Chance für die Gastgeber: Einen leicht abgefälschten Schuss von Diego Costa kann Trapp nicht festhalten. Marquinhos hilft seinem Keeper und klärt vor Hazard zur Ecke.
63.: Rabiot gewinnt den Ball in Chelseas Hälfte und schmeißt den Turbo an. Nach einem kurzen Sprint schickt er Ibrahimovic auf die Reise. Der Schwede legt sich den Ball aber etwas zu weit vor und Courtois ist zur Stelle.
65.: Doppelchance für Chelsea: Erst prüft Willian von der Strafraumgrenze den auf der Linie stark reagierenden Trapp. Dann nimmt Hazard von der linken Seite Maß, aber auch diesen Schuss wehrt der Keeper ab.
67., 1:2, Ibrahimovic: Thiago Motta mit einem feinen Pass raus auf Di Maria. Der Argentinier flankt sofort auf Ibrahimovic, der den Ball gekonnt im Tor unterbringt.
80.: Fast das 3:1! Nach einer strengen Flanke von links trifft Ibrahimovic den Ball nicht richtig und Courtois verhindert den Einschlag.
Fazit: Chelsea kämpfte sich nach dem frühen Rückstand zurück in die Partie. Als Ibrahimovic kurz nach Chelseas Doppelchance traf, waren die Blues aber geschlagen.
Der Star des Spiels: Zlatan Ibrahimovic. Der Schwede war sehr aktiv, war stets anspielbar und half beim Aufbauspiel mit. Außerdem war Ibrahimovic an beiden Treffern direkt beteiligt. Ebenfalls stark: Angel Di Maria.
Der Flop des Spiels: Gary Cahill. Der Innenverteidiger war trotz einer ordentlichen Zweikampfquote das schwächste Glied in einer wackligen Chelsea-Defensive. In den entscheidenden Aktionen war Cahill nicht auf der Höhe - besonders beim ersten Gegentor machte er eine schlechte Figur.
Der Schiedsrichter: Dr. Felix Brych (Deutschland). Der Bundesliga-Schiedsrichter wartete in einer umkämpften Partie lange mit der ersten Verwarnung, zeigte Rabiot aber rechtzeitig die Gelbe Karte. Insgesamt ein souveräner Auftritt von Brych.
Das fiel auf:
- Hiddink schickte Chelsea in einem 4-2-3-1 auf den Platz, wobei die Blues keinen Wert auf lange Passstafetten legten. Vielmehr schlugen sie viele weite Bälle auf die schnellen Flügelspieler. So hatte Chelsea nach dem ersten Durchgang lediglich 34 Prozent Ballbesitz.
- Bei gegnerischem Ballbesitz ließ sich Chelsea sehr tief fallen, teilweise verteidigten bis auf Diego Costa alle Spieler um den eigenen Strafraum herum. Wenn die Blues den Ball eroberten, waren sie stets um schnelles Umschaltspiel bemüht. Erst mit dem Ausgleich ging dieser Plan - bedingt durch entschlossenere Zweikampfführung - besser auf.
- Die Gäste agierten in einem variablen 4-3-3, wobei besonders Ibrahimovic und Di Maria große Freiheiten genossen und sich häufig fallen ließen, um beim Spielaufbau zu helfen. Überhaupt war PSG immer um eine spielerische Lösung bemüht und wartete geduldig auf Lücken im Mittelfeld. Dabei versuchten die Flügelspieler, das Spiel in die Breite zu ziehen und den Mitspielern so Platz zu verschaffen.
- Anders als Chelsea attackierten die Franzosen den gegnerischen Spielaufbau früh - oft sogar am Strafraum der Engländer. Befreite sich CFC aus dieser Umklammerung, zog sich PSG geschlossen zurück.
- Im zweiten Durchgang änderten sich die Kräfteverhältnisse und Chelsea avancierte zum feldüberlegenen Team. Allerdings fanden die Blues nur selten Lücken in der dicht gestaffelten PSG-Defensive.
Chelsea - Paris St-Germain: Daten zum Spiel