Die 41.450 Zuschauer im Etihad Stadium sahen das erwartete Spiel. ManCity musste nicht, Dynamo konnte nicht. Die drei Torchancen der beiden Teams schafften es sogar in die Geschichtsbücher. Seit Datenerfassung gab es in der ersten Halbzeit eines CL-Spiels nie weniger als vier Torschüsse.
In Durchgang zwei zeigten Toure und Silva hin und wieder ihr Können, auch Kiew kam zu Chancen, doch Zwingendes war nicht dabei.
Die Auslosung des Viertelfinals findet am 18. März in Nyon statt. ManCity steht das erste Mal in der Vereinsgeschichte im Viertelfinale der Königsklasse.
Die Reaktionen:
Pablo Zabaleta (Manchester City): "Es tut wirklich gut, Geschichte für diesen Klub zu schreiben. Wir sind das erste Mal ins Viertelfinale eingezogen. Wir wollen das Finale erreichen. Das war heute kein schönes Spiel, aber wir sind glücklich."
Manuel Pellegrini (Trainer Manchester City): "Das Spiel war von Taktik geprägt. Wir haben absolut nichts riskiert, wir wollten nur weiterkommen und haben darauf gewartet, dass uns Kiew Raum gewährt."
Sergiy Rebrov (Trainer Dynamo Kiew): "Wir haben das Spiel in Kiew verloren. ManCity hat großartige Spieler mit viel Erfahrung, aber für sie ist es jetzt nicht leicht. Ich wünsche ihnen alles Gute."
Der Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Manuel Pellegrini greift im Vergleich zum 4-4-2 beim Remis gegen Norwich City wieder auf das altbewehrte 4-2-3-1-System zurück. Toure, der am Wochenende mit Fersenproblemen ausfiel, rückt für Bony in die Startelf. Der Ivorer agiert im Zentrum hinter Agüero offensiver als gewohnt. Für Sagna startet Zabaleta.
Sergiy Rebrov schickt hingegen dieselbe Elf auf den Platz, die schon vergangenen Freitag FC Karpaty Lviv mit 2:1 bezwingen konnte. Beide Teams starten mit der jeweils ältesten Mannschaft der Saison. Die Citizens kommen auf stolze 29,9 Jahre, Kiew auf 28,5.
5.: Kompany wird nach einem Sprintduell mit Gusev von seiner alten Verletzung eingeholt. Der Belgier muss aufgrund muskulärer Probleme das Feld verlassen. Mangala kommt für ihn ins Spiel. Es ist der früheste Wechsel in der CL-Geschichte.
16.: Otamendi prallt mit Buyalskiy am Knie zusammen und schleicht hinkend vom Platz. Der Argentinier kann weitermachen - allerdings sichtbar angeschlagen. Sieben Minuten ist auch für ihn Schluss. Demichelis kommt zu seinem 67. Einsatz in der Königsklasse.
48.: Das bisherige Highlight des Spiels: David Silva spielt den Ball mit der Hacke weiter zu Toure. Das Kabinettstückchen wird sofort mit einem Foul bestraft.
58.: Noch immer kein Schuss aufs Tor, dennoch die bis dato beste Torchance des Spiels: Agüero wird von Silva angespielt, bricht durch einen Doppelpass mit Toure durch die Viererkette und verzieht schließlich aus spitzem Winkel von rechts.
61.: Der erste echte Torschuss auf den Kasten des 41-jährigen Shovkovsky. Toure zieht 30 Meter vor dem Tor das Tempo an und setzt Navas halbrechts in Szene. Der Spanier zieht explosiv zum Tor und trifft den linken Pfosten.
63.: Clichy verstolpert fahrlässig den Ball. Yarmolenko lässt Mangala schulbuchmäßig aussteigen und zieht mit links ab. Hart hat mit dem mittigen Abschluss keine Probleme.
73.: Wieder leitet Silva eine schöne Kombination ein und spielt rechts außen Navas an. Der zieht zur Grundlinie und bedient Toure am Sechzehner. Shovkovsky ist rechtzeitig unten.
94.: Iakovenko kommt nach einer Kombination über die linke Seite aus kurzer Distanz zum Torabschluss. Hart reagiert herausragend und kann den Ball klären. Da hätte es beinahe geklingelt.
Fazit: In einem mehr als ereignisarmen Spiel kommen beide Teams erst in Halbzeit zwei zu echten Torchancen. ManCity machte nicht mehr als nötig war, Kiew arrangierte sich schon früh mit dem Ausscheiden.
Der Star des Spiels: Fernando spielte ähnlich wie der Rest der Mannschaft unauffällig. Der Brasilianer war jedoch sehr präsent und fungierte mit starker Zweikampfquote (66,7 Prozent) als Abräumer vor der Abwehr. Im Spiel nach vorne überzeugte der Sechser mit hoher Passsicherheit.
Der Flop des Spiels: Lukasz Teodorczyk befand sich physisch zwar 45 Minuten lang auf dem Rasen, war allerdings komplett abgemeldet. 13 Ballaktionen und einen gewonnenen Zweikampf darf sich der Stürmer auf das Spielzeugnis schreiben.
Der Schiedsrichter: Fand schwer ins Spiel. Pendelte zwischen kleinlichen Pfiffen und viel Großzügigkeit. War im Allgemeinen aber nicht wirklich gefordert und verhielt sich unauffällig.
Das fiel auf:
Kiew versuchte anfangs blitzartig in Überzahl zu attackieren. Die Gastgeber verlagerten dann aber das Spielgeschehen und ließen die Ukrainer laufen. Schon nach zehn Minuten zog sich Dynamo weiter zurück und stellte auf eine passive Zonendeckung um, was den Hausherren das Spiel allerdings erleichterte.
ManCity ließ die Kugel größtenteils souverän durch die eigenen Reihen laufen und tat nur das Nötigste nach vorne. Im Spielaufbau leistete sich jedoch vor allem das neu formierte Innenverteidiger-Gespann, dem es deutlich an Abstimmung mangelte, den einen oder anderen gefährlichen Fehlpass.
In der Defensive ließen die Engländer die Gäste bis zur Mittellinie frei kombinieren, spätestens in der Zone zehn Meter hinter der Mittellinie attackierten die Skyblues dann - allerdings nur gemächlich. Das reichte durch die geschlossen gute Verschiebung völlig aus. Bei Ballgewinn schaltete ManCity nur selten schnell um, Kiew nutzte das wiederum nicht zum Gegenpressing.
Toure und Silva packte zwar nur ab und an die Spiellaune, wenn die beiden aber kreativ wurden, kamen die Citizens meist gefährlich in den gegnerischen Sechzehner. So kamen die Hausherren zumindest in Durchgang zwei hin und wieder zum Abschluss. Zum Erfolg fehlte die letzte Konsequenz und Motivation.
Kiew arrangierte sich offensichtlich schon früh mit dem Ausscheiden. In Ballbesitz verlagerte sich das Dynamo-Spiel eher horizontal als vertikal, wodurch das Weiterkommen der Engländer zu keinem Zeitpunkt gefährdet war.
Manchester City - Dynamo Kiew: Daten zum Spiel