Die Pfiffe gegen den Stürmer der Fiorentina bei dessen Auswechslung in der Esprit-Arena hallen bei den Beteiligten noch nach. Während sich Nationaltrainer Löw nach dem Spiel echauffierte, sagte Reus auf der DFB-Pressekonferenz vor dem ersten Pflichtspiel nach der WM: "Man muss über den Pfiffen stehen."
Gomez habe "ein schwieriges Jahr" gehabt und müsse "jetzt erstmal wieder reinkommen", forderte der BVB-Profi Verständnis. Die Rückendeckung der Mannschaft habe der nach dem Rücktritt von Miroslav Klose einzige Stürmer im Kader ohnehin. "Wir werden ihn weiter in Szene setzen, so dass er bald schon wieder trifft", so Reus.
Der 25-Jährige verpasste ebenso wie Gomez die WM und musste seinen Kollegen dabei zuschauen, wie sie ohne ihn im Maracana den Pokal in die Höhe stemmten. "Das war natürlich ein trauriges Ereignis für mich, aber jetzt gebe ich Vollgas und will schnell wieder auf 100 Prozent kommen", blickte Reus auf die schwere Phase zurück.
"Dieser Tempel ist einfach magisch"
Nun möchte er wieder angreifen - am liebsten schon in seiner Heimat Dortmund, wo die DFB-Elf am Sonntag Schottland als ersten Gegner in der EM-Qualifikation empfängt. "Hier herrscht immer eine fantastische Atmosphäre. Nicht nur ich, sondern das ganze Team freut sich auf Sonntag", so Reus. "In diesem Tempel zu spielen ist einfach magisch."
Die Gäste erwartet Reus "auf einem hohen kämpferischen Niveau. Wir müssen uns spielerisch auf jeden Fall im Vergleich zu Argentinien steigern." Den Schotten traut der BVB-Profi "absolut Platz zwei in der Gruppe zu".
Ähnlich analysierte Köpke die Situation. Der Torwarttrainer, der derzeit noch den neuen Löw-Assistenten Thomas Schneider vertritt, betonte: "Gegen Schottland war es immer wieder schwer und wir hoffen, dass wir Sonntag schnell in Führung gehen und uns Luft verschaffen."
Köpke: Boateng wird spielen
"Sie haben seit sechs Spielen nicht verloren und in der WM-Qualifikation und auch Kroatien zwei Mal geschlagen. Das wird eine schwierige Aufgabe", so Köpke, der bestätigte, dass Jerome Boateng wieder einsatzfähig ist. Der Münchner werde "am Sonntag sicherlich spielen". Auch deshalb habe man sich gegen eine Nachnominierung von Holger Badstuber entschlossen, auch wenn man sich grundsätzliche Gedanken machte.
Zur Gomez-Debatte hatte der frühere Nationalkeeper abschließend auch noch eine eindeutige Meinung. Köpfe fände es "unmöglich, dass ein deutscher Nationalspieler in Deutschland ausgepfiffen wird. Bei zwei seiner Chancen hat der Keeper auch sehr gut gehalten und er ist absolut berechtigt hier bei uns."
Mario Gomez im Steckbrief