Es stimme nicht, dass es im Fußball keine "Typen" mehr gebe. "Die Spieler können offen ihre Meinung sagen. Sie differenzieren sehr klar, reflektieren sich, sehen, was problematisch ist, sind selbstkritisch. Sie schweigen nicht vor sich hin und führen einfach das aus, was ich ihnen sage. Sie drücken ihre Gefühle und Gedanken dezidiert aus", berichtete Löw, der derzeit mit seinem Perpektivkader in Russland den Confed Cup spielt.
Der Nachwuchs habe "keinen Grund, sich öffentlich zu wehren oder zu kritisieren", weil er dies im persönlichen Gespräch mit ihm tue, ergänzte Löw: "Sie kommen zu mir und sagen: 'Trainer, ich sehe das anders.' Und dann diskutieren wir, und manchmal lasse ich mich auch überzeugen." Das komme "gar nicht so selten vor - und es imponiert mir".
Löw: Junge Spieler mutiger als früher
Spieler wie Joshua Kimmich (22) oder Julian Brandt (21) seien "durchaus mutig", sagte Löw, der einen Wandel beobachtet hat: "Vor zehn Jahren waren junge Spieler meist leise. Haltung ist ja deshalb so wichtig, weil die Spieler auf dem Platz auch mutig sein müssen, Ideen kreieren, Lösungen finden, kommunizieren und sich durchsetzen sollen."
Löw bestreitet die Mini-WM auch deshalb "aus voller Überzeugung" mit einer Mannschaft voller Hoffnungsträger. Ein mögliches Scheitern "würde ich aushalten", sagte er: "Ich sehe nur Chancen für uns in diesem Turnier, null Risiko."