Die Engländer hatten sich das Viertelfinal-Ticket zwar nicht "souverän" gesichert, sie hätten gerade in der zweiten Halbzeit aber mehr vom Spiel gehabt, analysierte der 130-fache Nationalspieler im Podcast von Bild-Fußballchef Christian Falk. Der DFB-Elf hätte nach vorn die Durchschlagskraft gefehlt, monierte er: "Wie ich schon öfter gesagt habe: Es fehlten Ehrgeiz, Wille, Kampfgeist. Es wirkte alles so trostlos, wenn man die Gesichter der Spieler sieht, da bewegt sich nichts."
Podolskis Fazit: "Da könnte ein Feuer im Stadion ausbrechen, die würden trotzdem weiter auf dem Rasen bleiben." In der Offensive habe er unter anderem Doppelpässe und Durchbrüche über die Außen vermisst - und den "unbedingten Willen, das Tor zu erzielen."
Unter Löws Nachfolger Hansi Flick könne "ein Ruck durch die Mannschaft gehen, das muss man abwarten", sagte Podolski. Aber: "Wir haben nicht noch zehn andere Spieler, die nicht nominiert wurden, aber unbedingt dabei sein sollten. Das waren die besten 23, 25. Mehr haben wir auch nicht."
Podolski, der sein letztes Länderspiel im März 2017 bei einem 1:0 gegen England absolviert hatte, hatte trotz allem viel Lob für Löw übrig, unter welchem er 2014 Weltmeister geworden war: "Man kann einen Trainer nicht nach einem Spiel beurteilen. Was er für den deutschen Fußball erreicht hat, das wird kein anderer mehr nach ihm schaffen." Unter Löw sei man "in fast allen Turnieren immer unter die besten drei gekommen", erklärte er: "Man kann nur danke sagen."
Den neuen Europameister wollte "Prinz Poldi" derweil nicht tippen: "Keine Ahnung. Ist mir am Ende auch egal."
