DFB-Machtfrage spitzt sich zu: Koch und Peters im Rampenlicht

SID
Die Machtfrage beim DFB spitzt sich weiter zu.
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In der Machtfrage beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) positionieren sich die Kontrahenten - Amateure und Profis stehen sich gegenüber.

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Im heftig tobenden Kampf um die Macht beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) haben sich die Strippenzieher aus den Hinterzimmern ins Rampenlicht gewagt. Dabei setzten sich die Co-Interimspräsidenten Rainer Koch und Peter Peters ein halbes Jahr vor dem Bundestag des krisengeplagten Verbandes unterschiedlich in Szene - Koch machte Stimmung für sein Klientel, Peters stellte sich als Teamplayer dar.

Schon jetzt scheint klar, dass es bei der Kür eines neuen Präsidenten am 11. März 2022 auf einen Showdown zwischen Profis und Amateuren hinauslaufen wird. Die Lager stehen sich bei der Auseinandersetzung um die Nachfolge des Mitte Mai zurückgetretenen Fritz Keller mehr denn je in einem offenen Konflikt gegenüber. Daran ließen die Koch-Aussagen keinen Zweifel.

"Es sind entscheidende Monate, die im DFB vor uns Amateurverbänden liegen. Der Amateurfußball kann sich gegenüber dem Profifußball nur dann behaupten, wenn wir geeint und solidarisch auftreten", sagte der 62-Jährige: "Zerrissenheit oder gar Spaltung des Amateurlagers, Grabenkämpfe in den eigenen Reihen sind Gift für uns alle und können fatale Folgen, vor allem auch wirtschaftliche Nachteile für uns alle haben."

Damit dürfte Koch ("Wir dürfen uns nicht aufs Abstellgleis schieben lassen") während seiner kämpferischen Rede am Samstag beim Verbandstag des hessischen Verbandes HFV in Frankfurt/Main vor allem auf den 2023 auslaufenden Grundlagenvertrag zwischen dem DFB und der Deutschen Fußball Liga (DFL) angespielt haben, der neu verhandelt werden muss.

Laut dem Vertrag muss der Profifußball eigentlich drei Prozent seiner Einnahmen an den DFB abgeben. 2013 wurden diese Einnahmen pro Jahr aber auf höchstens 866 Millionen Euro und die Abgaben der DFL auf 26 Millionen Euro festgelegt. Da die gedeckelte Summe auf der Einnahmeseite der Profis nichts mehr mit der Realität zu tun hat, wollen viele Amateurvertreter mehr Geld sehen.

Peter Peters könnte DFB-Präsident werden.
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Peter Peters könnte DFB-Präsident werden.

DFB: Koch und Perters haben viele Kritiker

Deshalb machte sich Koch für einen Nachfolger Kellers stark, der den Amateuren nahe steht. "Wenn wir unsere Interessen wahren wollen, dann müssen wir Personen vorschlagen und wählen, die mit den Interessen, Anliegen und Ansprüchen des Amateurfußballs eng verbunden sind", äußerte der Jurist, der wieder einmal die DFL ins Visier nahm.

Laut Koch müssen die Amateure "zusammenhalten", um dem Ligaverband "klar und deutlich in der Positionierung gegenüberzutreten". Schließlich würden sich "viele in der DFL vorrangig um die Monetarisierung des Fußballs kümmern", deshalb "müssen wir darauf achten, dass der Amateurfußball nicht seine Gestaltungs- und Beteiligungsrechte am DFB verliert".

Der seit Monaten schwer in der Kritik stehende Koch, dem Verfehlungen rund um den Umgang mit der Frauen-Bewegung und die Rücktrittswelle in der Ethikkommission vorgeworfen werden, strebt das Präsidenten-Amt trotz seiner Kampfansage nicht an. Das liegt auch daran, dass der Jurist im Amateurlager längst nicht mehr unumstritten ist.

Auch Peters hat viele Kritiker. Diese durften nach dem eher missglückten Auftritt des 59-Jährigen am Sonntag im Doppelpass bei Sport1 nicht weniger geworden sein. Dabei ließ Peters seine Kandidatur weiter offen, warb aber gleichzeitig für eine "Teamlösung" an der Spitze - was ihm mangels Souveränität aber eher nicht gelang.

"Inhalte sind mir ganz wichtig. Wir müssen ein Team für die Spitze finden, was sich vertraut und harmoniert", sagte der DFL-Aufsichtsratsvorsitzende, der zuletzt Donata Hopfen als neue Chefin des Ligaverbandes und Nachfolgerin von Christian Seifert präsentiert hatte: "Beim DFB bewirbt man sich nicht, da wird man vorgeschlagen."

Doch noch immer liegen keine mehrheitsfähigen Vorschläge auf dem Tisch.