"Es rattert in meinem Kopf": Wem spricht Julian Nagelsmann die EM-Tauglichkeit ab?

SID
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Bayern-Achse? BVB-Säulen? Das war einmal. Julian Nagelsmanns erste EM-Entscheidungen dürften alte Gewissheiten infrage stellen.

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Die wichtigste EURO-Frage hat Julian Nagelsmann mit der Rückholaktion von Toni Kroos längst geklärt, doch die Fußball-Nation erwartet vom Bundestrainer zu Beginn des EM-Jahres weitere Antworten.

Braucht seine Turnier-Elf noch eine starke Bayern-Achse? Wie viele der einstigen Säulen aus Dortmund sind nötig? Und schlägt Form wirklich Klasse?

"Es rattert schon in meinem Kopf", sagte Nagelsmann kürzlich dem Spiegel und kündigte an, er werde für den EM-Erfolg auch vor unpopulären Maßnahmen nicht zurückschrecken.

Die ersten harten Entscheidungen werden mit der Kaderbekanntgabe für die Klassiker in Frankreich (23. März) und gegen die Niederlande (26. März) am Donnerstag verkündet.

"Es wird bestimmt der eine oder andere nicht nominiert werden, von dem viele denken, der sei sicher dabei", erklärte der Bundestrainer offen.

Mehrere Spieler des FC Bayern wackeln

Seit dieser Aussage wird gerätselt: Wer könnte gemeint sein? Welchem Star, der über Jahre zum DFB-Stamm gehörte, spricht Nagelsmann plötzlich die Turniertauglichkeit ab?

Die Antwort führt fast zwangsläufig nach München und Dortmund. Bei der WM in Katar vor 15 Monaten standen noch zwölf Profis von FCB und BVB im Kader von Nagelsmanns Vorgänger Hansi Flick. Gut möglich, dass es nun nur noch halb so viele sind.

Der einstige Kapitän Manuel Neuer kehrt zwar wie Kroos zurück, doch mit dem auch beim DFB nach rechts verschobenen Joshua Kimmich und Jamal Musiala dürfen sich nur zwei weitere Münchner sicher fühlen.

Routinier Thomas Müller wackelt, Leroy Sane fehlt gesperrt, Leon Goretzka und Serge Gnabry gelten als fast sichere "Opfer" des Frühjahrsputzes. Dafür drängt sich Youngster Aleks Pavlovic auf.

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BVB: Nur Niclas Füllkrug ist gesetzt

Dortmunder Nationalspieler wie Kapitän Emre Can, Marco Reus, Karim Adeyemi, Youssoufa Moukoko, Marius Wolf oder Felix Nmecha sind längst kein Thema mehr.

Auch für Nico Schlotterbeck hatte Nagelsmann bislang keine Verwendung, Niklas Süle und Julian Brandt sind ebenfalls nicht fest eingeplant für die EM. Eher Mats Hummels, gesetzt ist aber einzig Niclas Füllkrug als Neuner.

Grundsätzlich gilt laut Nagelsmann: "Wir werden mehr Spieler im Kader haben wie Pascal Groß, die sich auch mal für andere reinwerfen und denen es weniger darum geht, mit einem tollen Pass zu glänzen."

Das bedeutet die Abkehr von seinem Vorhaben, möglichst viele der "Zauberfüße" auf dem Platz zu versammeln - hin zu einem "Worker"-Ansatz, wie es der Bundestrainer nennt, zu Kickern mit "ein paar Prozent mehr Mentalität".

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Nagelsmanns Blick geht nach Leverkusen und Stuttgart

Nagelsmanns Blick geht hier nach Leverkusen, das schon im November vier Profis um die "Arbeiter" Jonathan Tah und Robert Andrich stellte. Und nach Stuttgart.

Sportdirektor Rudi Völler hat "einige" VfB-Profis für die Nominierung versprochen. Chris Führich war schon mal dabei, Deniz Undav kommt dazu. Auch Kapitän Waldemar Anton und Maximilian Mittelstädt haben gute Chancen.

Punktuell ergänzt wird das Aufgebot aus anderen Bundesliga-Standorten. Der Frankfurter Robin Koch dürfte als Defensiv-Alternative zurückkehren.

Youngster Maximilian Beier aus Hoffenheim, hinter Undav zweitbester Deutscher der Bundesliga-Torjägerliste, könnte von der U21 hochgezogen werden. Und Standardspezialist Jan-Niklas Beste vom kleinen 1. FC Heidenheim darf auch hoffen.

Nagelsmann will mehr "besondere Mentalität"

Das klingt nach viel Ergänzung, doch Nagelsmann hat Veränderungen bis in die EM-Wunschelf in Aussicht gestellt.

Bei der jüngsten 0:2-Pleite in Wien gegen Österreich, sagte er, "hatten wir sieben, acht Spieler auf dem Platz, die sich eher über ihre besonderen Fähigkeiten als Fußballer und weniger über eine besondere Mentalität definieren".

Diese Verteilung, betonte der Bundestrainer, "müssen wir verändern". Die ersten Schritte dahin wird er am Donnerstag gehen.

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