Vor rund einer Woche präsentierte das ZDF den Film mit dem Titel "Joshua Kimmich - Anführer und Antreiber", in dem der deutsche Nationalspieler unter anderem über seinen Vertrauensverlust zu seinem Klub FC Bayern München wegen des Verhaltens während der Corona-Pandemie spricht. Die Doku machte deshalb entsprechende Schlagzeilen.
"Das lenkt ab, er wird immer wieder darauf angesprochen. Social Media ist voll davon. Ich weiß nicht, warum man sowas zulässt während einer EM, wo der Fokus nur auf dem Fußball liegen sollte", schrieb Matthäus in seiner Kolumne in der Sport Bild.
"Ich finde, dass die Doku über ihn jetzt ausgestrahlt wird, ist der völlig falsche Zeitpunkt", fasste Matthäus zusammen.
Der Deutsche Fußball-Bund hatte mit einer Doku über die WM 2022 in Katar schlechte Erfahrungen gemacht, denn der Verband hatte ohne Mitspracherecht mitansehen müssen, wie Amazon das Scheitern beim Turnier in der Wüste präsentierte. Dabei machte vor allem Bundestrainer Hansi Flick, der schließlich im Herbst 2023 entlassen wurde, eine schlechte Figur.
"Wir haben doch mit solchen Neben-Schauplätzen negative Erfahrungen gemacht bei den letzten beiden Weltmeisterschaften. Das ist völlig unverständlich für mich", merkte Matthäus an. Beim Turnier in Russland 2018 hatten die Dreharbeiten für eine Toni-Kroos-Dokumentation für Wirbel im deutschen Lager gesorgt.
Der 29 Jahre alte Kimmich ist mit 89 Länderspielen einer der international erfahrensten Spieler im deutschen Kader. Gegen Dänemark wird er im EM-Achtelfinale am Samstag aller Voraussicht nach wieder als Rechtsverteidiger in der Startelf stehen.