"Wäre ein klarer Kandidat gewesen": Paul Wanner gibt Österreich-Trainer Ralf Rangnick einen Korb

SID
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Österreich oder Deutschland? Toptalent Paul Wanner steht vor einer wichtigen Karriere-Entscheidung.

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ÖFB oder DFB? Rangnick oder Nagelsmann? Mama oder Papa? Paul Wanner steht für die Spiele in der Nations League zwar weder im Kader der österreichischen oder der deutschen Nationalmannschaft - großes Gesprächsthema ist der 18-Jährige aber trotzdem.

Es geht um die Zukunft des Toptalents, um eine wegweisende Entscheidung, die sowohl in Österreich, als auch in Deutschland mit Spannung erwartet wird.

Beide Verbände buhlen mit Vehemenz um den technisch starken Offensivspieler, der vom FC Bayern derzeit an den 1. FC Heidenheim verliehen ist und dort für Furore sorgt.

"Mich freut seine Entwicklung", sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann: "Er ist ein Spieler mit sehr viel Potenzial und Tempo, den wir beim DFB fest in unseren Planungen haben." Wie früh Wanner zur Nationalelf stoße, "entscheidet er selbst".

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Paul Wanner sagt Ralf Rangnick ab

Der Wettstreit ist längst entbrannt. ÖFB-Coach Ralf Rangnick hätte Wanner gerne schon für die anstehenden Länderspiele gegen Slowenien am Freitag und dann am Montag gegen Norwegen nominiert.

"Wir haben regelmäßig Kontakt zu Paul Wanner. Er wäre ein klarer Kandidat gewesen", sagte Rangnick.

Aber Wanner, der im November 2022 schon einmal bei einem ÖFB-Lehrgang mittrainiert hatte, habe ihm mitgeteilt, dass er sich zunächst "als Bundesligaspieler richtig etablieren will", berichtete Rangnick weiter: "Wenn er sich für uns entschieden hätte, hätte er für den Rest seiner Karriere für Österreich spielen müssen, deshalb habe ich absolut verstanden, dass er abwarten möchte."

Die Türen stehen Wanner weit offen. Durch den tollen Saisonstart des "Juwels" werde es für den ÖFB aber "nicht leichter", vermutete dieser Tage die Kronen-Zeitung und titelte: "ÖFB oder DFB? Nagelsmann hat es jetzt in der Hand."

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Max Eberl über Paul Wanner: "Hat ein sehr, sehr großes Potenzial"

Die Fakten sehen so aus: Wanner ist in Dornbirn in Vorarlberg geboren, die Mutter ist Österreicherin, der Vater Deutscher. In der Jugend spielte Wanner bislang für die DFB-Juniorenteams, so auch zuletzt im März für die deutsche U20.

"Alles andere zählt für mich nicht", sagte deshalb U21-Coach Antonio di Salvo. Und Wanner? Der hält sich weiter bedeckt.

Der 18-Jährige, seit 2022 mit 16 Jahren und 15 Tagen der jüngste Bundesligaspieler des FC Bayern, lässt lieber Taten sprechen. In Heidenheim lenkt er das Offensivspiel, er bereitet vor, er trifft.

Die bisherige Bilanz: vier Pflichtspiele, vier Tore, zwei Vorlagen - und inzwischen jüngster Elfmeter-Torschütze der Bundesliga-Geschichte.

Bei den Bayern hat er noch bis zum Sommer 2027 Vertrag. Der Rekordmeister wird alles daran setzen, den Jungstar langfristig zu binden. "Paul", lobte Sportvorstand Max Eberl zuletzt, "hat ein sehr, sehr großes Potenzial". Die Frage ist nun: ÖFB oder DFB?

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