Khedira und Özil: Die Clasico-Geschädigten

Von SPOX
SPOX-Formcheck zur EM 2012 in Polen und der Ukraine

Am 8. Juni 2012 findet in Warschau das Eröffnungsspiel der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine statt. Deutschland ist in seiner Qualifikationsgruppe A schon so gut wie qualifiziert und kann mit der EM-Teilnahme planen. Im Dezember erfolgt die Gruppenauslosung, Mitte Mai nächsten Jahres wird Bundestrainer Joachim Löw dann seinen endgültigen Kader berufen.

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Viele deutsche Profis machen sich Hoffnungen auf eine EM-Teilnahme, jedoch dürfen nur 23 Spieler die Reise nach Polen und in die Ukraine mitmachen. Wer sind am Ende die Glücklichen und wer muss zuhause bleiben? SPOX bewertet über die komplette Saison wöchentlich die Chancen der 40 potenziellen EM-Fahrer, gibt differenzierte Einschätzungen ab und zeigt die Formkurve der Casting-Kandidaten.

Wie kommt die Bewertung zustande? Hier geht's zur Erklärung!

 

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Sven Bender: Bender wie er leibt und lebt: Laufstark (12,4 Kilometer zurückgelegt), zweikampfstark (61 Prozent gewonnen) und passsicher (71 Prozent). Dazu mit zwei Torschüssen. Solide Vorstellung.

 

Mario Götze: Trat in Halbzeit eins wie seine Offensivkollegen kaum in Erscheinung. In der zweiten Halbzeit steigerte er sich dann aber deutlich. Mit seiner Torvorlage zum wichtigen 1:0 und einer für einen Offensivspieler hervorragenden Passquote (84 Prozent) trumpfte er dennoch auf. Gewann allerdings nur 44 Prozent seiner Zweikämpfe.

 

Kevin Großkreutz: Sein Spiel ist nicht sonderlich spektakulär, aber eben wichtig fürs Team. Lief extrem viel und ackerte, wie man es von ihm gewohnt ist. Zu seinem enormen Einsatz kamen ein Tor und einige Torschussvorlagen. Öffnete immer wieder Räume für seine Mitspieler mit seinen Läufen. Gewann allerdings nur 22 Prozent seiner Zweikämpfe.

 

Ilkay Gündogan: Zeigte neben den Innenverteidigern als einziger Dortmunder in Halbzeit eins Normalform. Zog unspektakulär, aber souverän die Fäden und blieb nahezu fehlerlos. Gewann 55 Prozent seiner Zweikämpfe und überzeugte mit einem sicheren Passspiel (Passquote von 83 Prozent).

 

Lewis Holtby: Hatte gegen Helsinki seine liebe Mühe, ins Spiel zu finden. Holtby setzte nur selten entscheidende Akzente in der Offensive. In Mainz mit einer starken zweiten Halbzeit: den Anschlusstreffer leitete er mit einem Zuckerpass ein. 86 Prozent angekommene Pässe sind stark, ebenso seine Zweikampfquote (54 Prozent) als offensiver Mittelfeldspieler.

 

Sami Khedira: Erwischte im Rückspiel der Supercopa einen schwächeren Tag. In Mourinhos aggressivem Forechecking rückte Khedira für seine Verhältnisse sehr oft weit mit nach vorne, und musste in den Zweikämpfen hohes Risiko gehen. Die Folge war eine frühe Gelbe Karte, die ihn in seiner Handlungsfreiheit deutlich einschränkte. Fiel der taktischen Umstellung Mourinhos in der Halbzeit zum Opfer, als er dann ausgewechselt wurde.

 

Toni Kroos: Spielte gegen Zürich anstelle von Müller auf der Zehn, allerdings sehr unauffällig. Hatte kaum gute Szenen und wurde nach knapp einer Stunde ausgewechselt. Gegen den HSV musste er das komplette Spiel zuschauen, Müller machte seine Sache sehr gut.

 

Marko Marin: In der letzten Woche gegen Leverkusen noch eingewechselt, durfte Marin gegen Freiburg von Beginn an ran und zeigte eine starke Leistung. Er bereitete zwei Tore vor und war ständig in Bewegung. Mit seinen Tempo-Dribblings riss er immer wieder Löcher in die Abwehr der Breisgauer und schuf somit Platz für die Stürmer Pizarro und Rosenberg. Sportlich sehr stark. Ein Makel bleibt aber: In zwei Situationen hob er ohne Einwirkung des Gegners ab und forderte Elfmeter bzw. Karten für seine Gegenspieler.

 

Thomas Müller: Gegen den HSV durfte Müller auf seiner Lieblingsposition hinter der Spitze ran und lieferte eine ganz starke Leistung ab. War unglaublich viel unterwegs und hatte mit sieben Torschüssen die meisten aller Bayernspieler. Dazu zwei Torvorlagen. Gegen Zürich kam er nur die letzte halbe Stunde zum Einsatz, war aber sofort im Spiel und belebte das FCB-Spiel deutlich.

 

Mesut Özil: Auch er musste in der Supercopa viel Defensivarbeit verrichten, war einer der ersten Störspieler in Mourinhos System. Den Job erledigte er gut, offensiv war bis auf eine Chance zum Ende der ersten Halbzeit aber weniger von ihm zu sehen. Wurde Mitte der zweiten Halbzeit ausgewechselt und sah in der Nachspielzeit bei der unübersichtlichen Rudelbildung sogar noch die Rote Karte, weil er mit David Villa aneinandergeraten war.

 

Bastian Schweinsteiger: Besorgte gegen Zürich mit einem Kopfball die beruhigende Führung. Danach mit Licht und Schatten, da er in der ersten Halbzeit das Tempo etwas zu oft verschleppte. Im zweiten Durchgang zielstrebiger. Gegen schwache Hamburger hatte er defensiv alles im Griff, das Spiel nach vorne lief aber nahezu komplett über die Außenbahnen. "Nur" 82 Ballkontakte sind für Schweinsteigersche Verhältnisse etwas mager.

 

Marco Reus: Gegen Wolfsburg mit einer Galavorstellung. Zwei Tore erzielte er selbst, dazu holte er den Elfmeter heraus, der die Borussia auf die Siegerstraße brachte. Oben drauf eine starke Passquote von 87 Prozent. Bleibt er jetzt zum richtigen Zeitpunkt verletzungsfrei, klappt's auch endlich mit dem DFB-Debüt.

 

Simon Rolfes: In der Defensive zweikampf- und laufstark, im Spiel nach vorne sehr engagiert. Zu einem Torschuss kommen zwei fantastische Statistikwerte: Rolfes brachte 96 (!) Prozent seiner Pässe an die Mitspieler und gewann überragende 88 Prozent seiner Zweikämpfe. Insgesamt verlor er nur drei - stark.

 

Sebastian Rudy: Lieferte im Hoffenheimer Mittelfeld eine grundsolide Partie ab. Gewann 58 Prozent seiner Zweikämpfe und machte in der Anfangsphase auch in der Offensive zweimal auf sich aufmerksam: Jentzsch parierte seinen Schuss aus 25 Metern gut.

 

Christian Träsch: Blieb gegen Gladbach weit hinter den Erwartungen zurück. Legte zwar den zwischenzeitlichen Führungstreffer von Hasebe mustergültig auf, verschwand dann aber komplett von der Bildfläche. Gewann nur 41 Prozent seiner Zweikämpfe.

 

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