Seit 2007 verleihen der Deutsche Fußball-Bund und sein Generalsponsor gemeinsam die Auszeichnung, mit der vorbildliches Engagement für einen interkulturellen Austausch prämiert wird.
Oliver Bierhoff, als Schirmherr des DFB-und Mercedes-Benz Integrationspreises, und Ursula Schwarzenbart, Leiterin des Global Diversity Office der Daimler AG, werden im Frühjahr 2012 die Erstplatzierten in den Kategorien "Verein", "Schule" und "Sonderpreis" auszeichnen.
"Unsere Nationalmannschaft ist ein Paradebeispiel für eine gelungene Integration. Das erfolgreiche Zusammenspiel von Deutschen, Menschen mit Zuwanderungsgeschichte und Ausländern klappt oft auch im Amateurfußball sehr gut. Darum geht es bei dieser Auszeichnung. Es ist wichtig, positive Geschichten zu erzählen", sagt Bierhoff, der den Preis seit 2007 als Schirmherr begleitet.
769 Bewerber in fünf Jahren
Ursula Schwarzenbart fügt hinzu: "Als global agierendes Unternehmen sind bei uns Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Nationalitäten beschäftigt. Alleine in Deutschland haben wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus ungefähr 120 Nationen beschäftigt. Das ist ein guter Grund für uns, die Integration von Menschen voranzutreiben und sich beim Integrationspreis zu engagieren. Wir sind davon überzeugt, dass Fußball die Integration in hohem Maße fördert."
769 verschiedene Vereine, Schulen und Institutionen haben sich in den fünf Jahren für den Preis beworben. Mehr als 700.000 Euro in Geld- und Sachpreisen werden der DFB und Mercedes-Benz nach der Verleihung im Frühjahr 2012 vergeben haben.
Die nominierten Vereine
Nominierte Vereine für die Verleihung des DFB- und Mercedes-Benz Integrationspreises 2011 sind B.C. Rhenania Rothe Erde Aachen, SV Genc Osman Duisburg, VfL Fontana Finthen (Mainz) und der Internationale SportClub AlHilal Bonn e.V.
B.C. Rhenania Rothe Erde Aachen liegt in einem Stadtteil, in dem 80 % der Bevölkerung einen Migrationshintergrund haben. Der Verein setzt sich in hohem Maße für die Integration von Migranten, Behinderten und Mädchen ein.
Der SV Genc Osman Duisburg e.V. hat sich zum übergeordneten Ziel gesetzt, Kinder durch Sport von der Straße zu holen. Eine Ordnungspartnerschaft mit der Polizei führt dazu, dass Polizisten tägliche Besuche bei Jugendlichen abstatten und Themen wie Drogen, Gewalt oder Spielsucht diskutieren.
Schwerpunkt der integrativen Arbeit beim VfL Fontana Finthen ist die vereinsinterne Ausbildung zum Jugendtrainer. Seit 2002 führt der Verein zudem eine "Ferien-am-Ort-Woche" durch, speziell für Kinder, deren Eltern die finanziellen Mittel für einen Urlaub fehlen.
Der Internationale SportClub AlHilal Bonn e.V. ist Bonns größte Migrantenselbstorganisation mit 900 Mitgliedern aus über 20 Nationen. Das Thema Integration wurde in der Vereinssatzung aufgenommen und das Trainingskonzept wird durch die beiden Eckpfeiler "Soziales Lernen" und "Sportliche Leistungsorientierung" geprägt.
Die nominierten Schulen
Die Entscheidung in der Kategorie "Schule" fällt zwischen derGrundschule Pastorenweg Bremen, der Anne-Frank-Schule Lüneburg, der IGS Flötenteich/GS Nadorst aus Oldenburg und der Marienschule Limburg.
Die Grundschule Pastorenweg Bremen liegt in einem sozialen Brennpunktgebiet. Sie stärkt und fördert die interkulturelle Kompetenz durch das Motto "Schule in Bewegung".
Die Anne-Frank-Schule Lüneburg, mit einem Migrationsanteil von 60%, bietet eine Mädchenfußball-AG an. Ziel ist es, die soziale Integration von Mädchen zu fördern sowie ein Hineinwachsen in den Vereinssport zu ermöglichen.
Die integrierte Gesamtschule Flötenteich/Grundschule Nadorst aus Oldenburg zeichnet sich seit 15 Jahren durch Projekte rund um den Mädchenfußball aus. Beide Schulen liegen in einem sozialen Brennpunkt Oldenburgs.
Die Marienschule Limburg ist eine der größten und ältesten Mädchenschulen Deutschlands. Mit der Durchführung von Mädchen-Fußball-AG's soll der Teamgeist und das Selbstvertrauen der Mädchen gefördert werden. Seit 2010 werden zudem Mini-Weltmeisterschaften für die Jahrgangsstufen 5-7 organisiert.
Sonderpreis an Deutsche Soccer Liga e.V.
In der Kategorie "Sonderpreis" einigte sich die Jury auf die Deutsche Soccer Liga e.V. mit Sitz Erfurt, so dass in der Kategorie in diesem Jahr nur der erste Preis vergeben wird.
Die Fair Play Soccer Tour ist ein bundesweites Integrations- und Präventionsprojekt der Deutschen Soccer-Liga.
Insgesamt nahmen 2011 10.685 Kinder und Jugendliche teil, davon 4012 Mädchen.
Ziel ist es, Jugendliche aus sozialen Brennpunkten durch den pädagogischen Anreiz Fußball für die Themen "Fairplay" und "eigene Verantwortung übernehmen" zu sensibilisieren.