Sportvorstand Max Eberl vom FC Bayern München hat erneut die Spielweise von Trainer Vincent Kompany verteidigt. Vor dem DFB-Pokal-Spiel beim FSV Mainz 05 bezog er nochmals Stellung zur anhaltenden Kritik, dass die Balance zwischen der Offensive und Defensive beim Hochrisikofußball des Belgiers nicht stimmen würde.
Dem widersprach Eberl, wie schon nach der Klatsche gegen den FC Barcelona, vehement. "Der Trainer hat eine Idee und die wird natürlich angepasst, wenn Fehler passieren. Deshalb war ich auch so erzürnt, weil es sehr schnell auf Personen reduziert und nicht das Ganze betrachtet wird", sagte er vor dem Anpfiff am ZDF-Mikrofon.
Eberl ging dabei mehrfach auf die vielen Änderungen in der sportlichen Führung und Mannschaft ein und betonte, dass die Bayern voll im Soll seien. Auch wenn die zwei Niederlagen aus drei Spielen in der Champions League für einen gewissen "Druck" sorgen würden.
"Keine Ära hat mit einem Schnips begonnen"
"Wir sind gerade dabei, etwas zu entwickeln. Kein Erfolg und keine Ära hat mit einem Schnips begonnen und alles ist nur nach oben gegangen. Jeder Weg hat auch Rückschläge. Daraus muss man lernen und das tun wir gerade. Jetzt kann man Fehler machen. Wenn Crunchtime ist, wollen wir da sein", erklärte er und ergänzte auf erneute Nachfrage: "Und wenn du eben so ein Spiel hast wie gegen Barcelona und der Gegenspieler ist Raphinha, ist es für keinen Abwehrspieler der Welt so leicht. Vorher sind Fehler passiert, vorher haben wir dieses Pressing gespielt und waren im Ballbesitz nicht in den Positionen. Weil in den ersten 20 Minuten waren wir haushoch überlegen."
Die Bayern erzielten in der laufenden Spielzeit in wettbewerbsübergreifend zwölf Partien zwar 43 Tore, kassierten aber auch bereits 14. Ein Großteil der Gegentore resultierte aus schnellen Gegenstößen gegen die hochstehende Verteidigung, wofür Kompany immer wieder kritisiert wird.
Max Eberl fest überzeugt von Spielweise des FC Bayern
Zudem blieb Torhüter Manuel Neuer zuletzt hinter seinen hohen Erwartungen zurück, er hielt für seine Verhältnisse unterdurchschnittlich viele Bälle. Trotzdem zeigte sich Eberl dahingehend gelassen. "Jeder einzelne Spieler muss sich auf das System einlassen. Wir stehen alle dahinter, was wir spielen. Für jeden ist es etwas Neues. Aber das ist der Weg, für den wir uns entschieden haben. So unerfolgreich, wie es sich manchmal anfühlt, ist es ja auch nicht", sagte er.
Die kommenden Aufgaben der Bayern lauten Union Berlin (Bundesliga) und Benfica Lissabon (Champions League), ehe eine weitere Länderspielpause ansteht.