Union Berlin blamiert sich bei Arminia Bielefeld
In der Liga top, im Pokal ein Flop: Der Bundesliga-Vierte Union Berlin hat nach einer blamablen Vorstellung beim Drittligisten Arminia Bielefeld den Achtelfinaleinzug verpasst. Die Hauptstädter verloren in der zweiten Runde 0:2 (0:1) beim Drittliga-Dritten und müssen in dieser Verfassung vor dem Gastspiel am Samstag bei Bayern München gewaltig zittern.
Marius Wörl (12.) und der eingewechselte Andre Becker (71.) erzielten die Treffer für die Arminia, die zum ersten Mal seit acht Jahren wieder in der dritten Runde steht. Die knapp 840.000 Euro Prämie wird den Ostwestfalen auch gut tun.
"Ich habe den Jungs gesagt, dass wir daran glauben müssen, dass wir weiterkommen können", sagte Bielefelds Trainer Mitch Kniat kurz vor dem Anpfiff bei Sky: "Ich glaube, wir sind der Aufgabe gewachsen. Wir werden uns auf keinen Fall verstecken, aber jeder Einzelne muss auf Topniveau spielen."
Die 26.117 Zuschauer auf der ausverkauften Alm sahen in den ersten Minuten eine Partie ohne große Höhepunkte. Das änderte sich nach dem groben Patzer des Berliners Andras Schäfer. Wörl nutzte den schlimmen Fehlpass und traf sehenswert per Heber über den weit vor seinem Tor stehenden Union-Torwart Frederik Rönnow.
Nur vier Minuten später hatten die Gäste, bei denen im Vergleich zum zurückliegenden Remis in der Liga gegen Eintracht Frankfurt (1:1) fünf neue Profis in der Startelf standen, großes Glück. Louis Oppie konnte einen weiteren Aussetzer in der Berliner Abwehr nicht nutzen, Rönnow parierte glänzend.
Erst nach einer knappen halben Stunde meldeten sich die Eisernen in der Begegnung an, Rani Khedira traf die Latte (28.). Danach erhöhten die Berliner die Schlagzahl, Danilho Doekhi vergab die nächste große Möglichkeit zum Ausgleich (44.). In der Nachspielzeit traf Schäfer per Kopf den Pfosten, Doekhi konnte den Abpraller nicht verwerten (45.+3).
Zu Beginn des zweiten Durchgangs ließ der Druck der Berliner nach. Die Bielefelder gestalteten das Spiel ausgeglichen, der Auftritt der Gäste war über weite Strecken enttäuschend. Das zweite Gegentor hatte sich bereits in den Minuten zuvor angekündigt.
Eine Viertelstunde vor Schluss setzte Union-Trainer Bo Svensson alles auf eine Karte. Für Abwehrchef Kevin Vogt kam Angreifer Kevin Volland.
Drama in Dresden: Darmstadt nach Verlängerung weiter
Nach einem Nervenkrimi steht Darmstadt 98 im Achtelfinale des DFB-Pokals. Der Bundesliga-Absteiger, der sich unter dem neuen Trainer Florian Kohfeldt wieder deutlich stabilisiert hat, setzte sich in der zweiten Runde beim Drittligisten Dynamo Dresden trotz dreimaliger Führung erst nach Verlängerung durch das Tor von Isac Lidberg (98.) mit 3:2 (2:2, 0:0) durch.
Der Zweitligist aus Hessen erarbeitete sich bis zum Seitenwechsel leichte Vorteile - und war im Pech, als ein Versuch von Fraser Hornby praktisch mit dem Pausenpfiff an der Latte landete. Nach Wiederanpfiff spielte der 2,01 m große Lilien-Verteidiger Aleksandar Vukotic dann seine natürlichen Vorteile bei einem Eckball aus und brachte Darmstadt per Kopf verdient in Führung (56.).
Dresden, das zuletzt in der Saison 2014/15 die Runde der besten 16 erreichte hatte, war auch in der Folge vornehmlich in der Defensive gefordert - und kam dennoch durch Jakob Lemmer zum umjubelten Ausgleich (85.). Darmstadt aber belohnte sich erneut durch den verwandelten Foulelfmeter von Kempe (90.+2). Der Siegtreffer war das allerdings noch nicht, weil sich Dynamo durch den fulminanten Fernschusstreffer erneut von Lemmer (90.+11) noch in die Verlängerung rettete.
TSG Hoffenheim stoppt Höhenflug von Kloses Nürnberg
Die TSG Hoffenheim hat den Höhenflug des 1. FC Nürnberg vorerst gestoppt und das Achtelfinale des DFB-Pokals erreicht. Am Mittwochabend bezwang der Fußball-Bundesligist das zuletzt furios aufspielende Zweitliga-Team von Ex-Weltmeister Miroslav Klose nach einer engen Partie mit 2:1 (1:0). Hoffenheims Trainer Pellegrino Matarazzo darf nach schwierigen Wochen aufatmen.
Haris Tabakovic (27.) traf in der ersten Hälfte für den 15. der Bundesliga. Arthur Chaves (71.) konterte nach dem Seitenwechsel per Kopf den zwischenzeitlichen Nürnberger Ausgleich durch Mahir Emreli (47.).
Der Außenseiter fand gut in die Partie, die erste gute Gelegenheit verpasste FCN-Stürmer Stefanos Tzimas, der freistehend deutlich rechts vorbei köpfte (18.). Auf der Gegenseite meldete sich auch die TSG an, Pavel Kaderabek schoss jedoch aus aussichtsreicher Position über das Tor (24.). Kurz darauf nutzte Tabakovic eine unberechtigte Ecke aus kurzer Distanz zur Führung.
Der viermalige Pokalsieger aus Nürnberg, der zuletzt beim spektakulären 8:3 gegen Regensburg den dritten Sieg in Folge gefeiert hatte, ließ sich nicht beirren und gestaltete die Partie weiterhin ausgeglichen. Tzimas scheiterte bei seiner zweiten guten Gelegenheit an TSG-Torwart Oliver Baumann (37.).
Kurz nach der Pause belohnte sich der Club schließlich: Nach einem gut vorgetragenen Angriff durchs Zentrum schloss Emreli trocken ins linke Eck ab. Zehn Minuten später verpasste Tabakovic knapp die Antwort - sein Kopfball klatschte an den Pfosten. Dann aber nutzte die TSG die Standard-Schwäche des Gegners. Erneut nach einer Ecke traf Chaves am kurzen Pfosten.
Hertha BSC schmeißt Bundesligist Heidenheim raus
Hertha BSC kann nach einem Überraschungserfolg gegen den 1. FC Heidenheim weiter leise vom DFB-Pokalfinale im eigenen Stadion träumen.
Der Zweitligist schaltete in der zweiten Runde den favorisierten Europapokal-Teilnehmer mit 2:1 (1:0) aus und zog ins Achtelfinale ein. Die Auslosung der nächsten Runde findet am Sonntag (19.15 Uhr) im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund statt.
Derry Scherhant (16.) und Michael Cuisance (74.) sorgten mit ihren Treffern für den insgesamt verdienten Erfolg. Heidenheim, das spät durch Stefan Schimmer (89.) verkürzte, enttäuschte dagegen. Die acht personellen Wechsel, die Trainer Frank Schmidt im Vergleich zum jüngsten 0:0 in der Bundesliga gegen die TSG Hoffenheim vorgenommen hatte, machten sich bemerkbar.
Bereits vor Scherhants Treffer hatte die Hertha eine riesige Gelegenheit: Ein Querpass auf Stürmer Florian Niederlechner (15.) wurde jedoch im letzten Moment abgefangen. Wenig später schlug Berlin doch zu, Scherhant hatte wenig Mühe und belohnte den Außenseiter für eine mutige Anfangsphase.
Berlin blieb auch in der Folge stark, machte aus seiner Überlegenheit aber zu wenig. Niederlechner (31., 32.) sowie Scherhant vergaben Möglichkeiten auf den zweiten Treffer. Der FCH gab dagegen im ersten Durchgang nur einen Schuss auf das Hertha-Tor ab.
Direkt nach der Pause änderte sich dies, doch Denis Thomalla (48.) schoss über das Tor der Hertha. Heidenheim gelang es jedoch nicht, die Berliner weiter konsequent unter Druck zu setzen, die Gastgeber befreiten sich immer wieder und kamen zu Möglichkeiten: Cuisance verwertete eine davon und sorgte für den zweiten Hertha-Treffer.
Werder Bremen siegt mit viel Mühe gegen SC Paderborn
Glanzlos eine Runde weiter: Werder Bremen steht im Achtelfinale des DFB-Pokals - nach einem hart erarbeiteten 1:0 (1:0) beim Zweitligisten SC Paderborn. Die Bremer kamen damit erstmals seit der Saison 2020/21 über die zweite Pokalrunde hinaus.
Marvin Ducksch (30.) nutzte einen groben Schnitzer in der Paderborner Hintermannschaft zum Bremer Siegtreffer in der ersten Hälfte. Die letzten drei Jahre waren die Norddeutschen jeweils früh gegen unterklassige Teams gescheitert - unter anderem an Paderborn in der Saison 2022/23 (6:7 n.E.).
Werder startete vier Tage nach dem überzeugenden 2:2 in der Liga gegen den Meister Bayer Leverkusen etwas behäbig in die Partie. Die Anfangsphase gehörte den Gastgebern - Bremens Torhüter Michael Zetterer musste früh gegen Filip Bilbija retten (14.).
Den Treffer fiel trotzdem auf der anderen Seite. Ducksch schnappte sich einen katastrophalen Rückpass von Paderborns Marcel Hoffmeier und ließ dem perplexen Markus Schubert im Tor keine Chance. Wachgeküsst durch den eigenen Treffer legte Werder zehn Minuten vor der Pause beinahe nach - Leonardo Bittencourt aber traf aus halblinker Position nur den Pfosten.
In der zweiten Hälfte hatten die Bremer gegen mindestens gleichwertige Gastgeber einige brenzlige Situationen zu überstehen. Zetterer zeichnete sich mehrfach aus. Die beste Chance vergab SCP-Stürmer Adriano Grimaldi, der aus kurzer Distanz rechts vorbeischoss (80.).
Arbeitssieg: SC Freiburg hält HSV in Schach
Mit mehr Mühe als zur Pause gedacht hat der SC Freiburg den Hamburger SV in Schach gehalten und das Achtelfinale im DFB-Pokal erreicht. Der Fußball-Bundesligist gewann in der 2. Runde trotz einer schwachen zweiten Hälfte 2:1 (2:0) gegen den seit über sechs Jahren in der 2. Liga festhängenden HSV.
Matthias Ginter (19.) und Vincenzo Grifo per Foulelfmeter (44.) sorgten für den Sieg der Breisgauer. Die Hamburger verpassten am 62. Geburtstag von Sportvorstand Stefan Kuntz die Überraschung. Daran änderte auch das Tor von Jonas Meffert (51.) nichts.
"Es war ein kompliziertes Spiel mit unterschiedlichen Phasen. Wir haben es ein bisschen ins Ziel gerettet", sagte SC-Sportvorstand Jochen Saier nach dem Abpfiff bei Sky: "Es war ein enges Ding, die nächste Runde wird sicher auch knackig."
Die Hamburger, bei denen im Vergleich zur ernüchternden Liga-Niederlage am vergangenen Sonntag bei der SV Elversberg (2:4) sechs neue Profis in der Startelf standen, hatten schon in der 4. Minute die erste gute Möglichkeit. Davie Selke sorgte nach einer Ecke per Kopf für große Gefahr.
Auf der Gegenseite hatte Lukas Kübler kurz darauf die Führung auf dem Fuß (10.). Die Gastgeber, die gegenüber dem 1:3 am vergangenen Samstag im Punktspiel bei RB Leipzig auf fünf Positionen verändert waren, übernahmen im Anschluss weitgehend die Kontrolle.
Maximilian Phillip verbuchte in der 15. Minute die nächste gute Möglichkeit. Vier Minuten später macht es Ginter per Kopf nach einer Ecke besser. Danach verwalteten die Freiburger die Führung erst einmal. Nach einem Foul von Daniel Elfadli an Maximilian Eggestein ließ sich Grifo vom Punkt nicht zweimal bitten.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs ließ die Konzentration des Erstligisten nach. Der frühere Freiburger Meffert machte das Spiel nach einer Ecke per Kopf wieder spannend, mit der Souveränität der Gastgeber war es vorbei. Erst in der 62. Minute sorgte Michael Gregoritsch wieder für Gefahr.
Ab der 70. Minute erhöhte der HSV das Risiko. Der Ausgleich wie die Vorentscheidung zugunsten der Freiburger war in dieser Phase möglich.
DFB-Pokal, 2. Runde: Die Ergebnisse am Dienstag und Mittwoch
Datum | Heimmannschaft | Ergebnis | Auswärtsmannschaft |
Di., 29.10. | Kickers Offenbach | 0:2 | Karlsruher SC |
Di., 29.10. | FC Augsburg | 3:0 | FC Schalke 04 |
Di., 29.10. | Bayer Leverkusen | 3:0 | SV Elversberg |
Di., 29.10. | RB Leipzig | 4:2 | FC St. Pauli |
Di., 29.10. | VfB Stuttgart | 2:1 | 1. FC Kaiserslautern |
Di., 29.10. | SSV Jahn Regensburg | 1:0 | SpVgg Greuther Fürth |
Di., 29.10. | VfL Wolfsburg | 1:0 | Borussia Dortmund |
Di., 29.10. | 1. FC Köln | 3:0 | Holstein Kiel |
Mi., 30.10. | SC Freiburg | 2:1 | Hamburger SV |
Mi., 30.10. | Hertha BSC | 2:1 | 1. FC Heidenheim |
Mi., 30.10. | Eintracht Frankfurt | 2:1 | Borussia Mönchengladbach |
Mi., 30.10. | SC Paderborn | 0:1 | Werder Bremen |
Mi., 30.10. | Arminia Bielefeld | 2:0 | 1. FC Union Berlin |
Mi., 30.10. | Dynamo Dresden | 2:3 n.V. | SV Darmstadt 98 |
Mi., 30.10. | 1. FSV Mainz 05 | 0:4 | FC Bayern München |
Mi., 30.10. | TSG Hoffenheim | 2:1 | 1. FC Nürnberg |