Thomas Gerstner soll Drittligist Kickers Offenbach in die 2. Bundesliga führen. Der 44-Jährige wurde am Montag nur zwei Tage nach der Entlassung von Wolfgang Wolf als neuer Trainer des hessischen Traditionsklubs und Ex-Bundesligisten vorgestellt.
"Ich bin eher Demokrat als Diktator. Der Verein hat ein Zeichen gesetzt und den Spielern ihr Alibi genommen. Ziel ist am Ende besser als Platz vier zu sein, das müssen wir mit aller Macht erreichen", sagte Gerstner.
Heimspiel-Debüt gegen Erfurt
Gerstner wird damit bereits am Freitag im Heimspiel gegen Verfolger Rot-Weiß Erfurt sein Debüt als Chefcoach der Kickers feiern.
Gerstner war zuletzt bis zum 11. März 2010 bei Bundesliga-Absteiger Arminia Bielefeld tätig. Zuvor hatte er in Österreich als Co-Trainer von Franco Foda beim Erstligisten Sturm Graz gearbeitet.
"Die Spieler müssen wieder das Sieger-Denken bekommen, das ist meine Aufgabe. Ich stehe für eine neue Trainergeneration und für eine neue Philosophie", sagte Gerstner, der den Bieberer Berg in Offenbach schon als Spieler "immer geil" fand.
Möller: "Augen wieder nach vorne gerichtet"
Deshalb erzielte Gerstner mit Offenbachs Sportmanager Andreas Möller nach einem nur rund zwei Stunden dauernden Gespräch schnell Einigung. Möller selbst zeigte sich ebenfalls von der Verpflichtung angetan. "Wir wollen unser Ziel Aufstieg nicht aus den Augen verlieren. Diese Gefahr war aufgrund der Auftritte der vergangenen Wochen gegeben. Jetzt werden die Augen nach vorne gerichtet", sagte Möller.
Als Spieler absolvierte Gerstner 19 Spiele in der ersten Liga für den FC Homburg sowie 321 Zweitliga-Partien für Bielefeld, den 1. FC Saarbrücken und Oldenburg.
"Uns fehlte der Glaube, mit Wolfgang Wolf den Relegationsplatz zu erreichen", sagte Offenbachs Sportmanager Andreas Möller. Wolf äußerte sich unterdessen enttäuscht über seine Entlassung.
Kickers kämpfen um die Zweitklassigkeit
"Ich weiß nicht, ob man von einer Krise reden kann, wenn man Dritter ist und noch ein Nachholspiel hat", sagte Wolf, der nach eigener Aussage bis zuletzt einen "Super-Zugang" zur Mannschaft gehabt habe.Die Kickers hatten sich am Samstagabend nur wenige Stunden nach dem 1:1 beim abstiegsbedrohten VfR Aalen von Wolf getrennt.
Die Hessen zogen damit die Konsequenz aus einer Ausbeute von nur 12 Punkten aus den letzten 12 Spielen. Zwar liegen die Kickers noch auf dem dritten Platz, der die Teilnahme an den Relegationsspielen zur 2. Liga bedeuten würde.
Allerdings beträgt der Vorsprung auf den viertplatzierten SV Wehen Wiesbaden nur noch einen Zähler, der Rückstand auf Hansa Rostock auf Rang zwei dagegen schon 13 Punkte.
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