Damit machte der einstige Fußball-Rüpel vor dem Vorrundenfinale gegen Italien am Mittwoch (21 Uhr im LIVETICKER) klar: Irland kämpft - wie früher Roy Keane - auch mit unerlaubten Mitteln um seine letzte Chance.
"Du musst alles tun, was du kannst, um das richtige Ergebnis zu erzielen", forderte der 44-Jährige, "und wenn's ein Foul sein muss, dann foul ihn. Das ist kein Verbrechen. Du kriegst vielleicht eine Gelbe Karte, vielleicht sogar eine Rote, aber dein Team könnte gewinnen. Opfer. Du musst Opfer für deine Mannschaft bringen." Ob er damit die Frage beantwortet habe, wollte Keane grinsend wissen, er fügte an: "Was glaubst du, was ich machen würde?"
Elf Roy Keanes sollen in Lille das grüne Wunder schaffen: Nur mit einem Sieg gegen die bereits als Gruppensieger feststehenden Italiener kann sich Irland noch für das Achtelfinale qualifizieren. Dafür ist dem Co-Trainer, dem Bad Boy des irischen Fußballs, jedes Mittel recht: "Es ist wie beim Boxen: einer gegen einen."
"Es ist keine Mission impossible"
Die Besten der Azzurri müssen am Mittwoch im Stade Pierre Mauroy wohl nicht um ihre Gesundheit bangen, sie werden aller Voraussicht nach auf der Bank sitzen. Trainer Antonio Conte wird vermutlich die meisten Stammspieler für das Achtelfinale schonen. Denn nach dem 2:0 gegen Belgien und dem 1:0 gegen Schweden hat der Europameister von 1968 Platz eins in der Gruppe E schon sicher.
Die Iren benötigen dagegen nach der 0:3-Pleite gegen Belgien ihren ersten EM-Sieg seit 1988, als sie in Stuttgart England mit 1:0 bezwangen. "Wir haben es schon früher geschafft", sagte Keane, "es ist keine Mission impossible." Der ehemalige Mittelfeldstar verwies auf die WM 1994, als er im irischen Team stand, das Italien 1:0 besiegte: "Ich bin sicher, die Spieler erinnern sich daran." Dass sie die Großen schlagen können, bewiesen die Iren zuletzt im vergangenen Oktober beim 1:0 in der Qualifikation gegen Weltmeister Deutschland.
Dass sie die Großen schlagen können, bewiesen die Iren zuletzt im vergangenen Oktober beim 1:0 in der Qualifikation gegen Weltmeister Deutschland. "Es war außergewöhnlich, ein großartiger Moment", sagte Trainer Martin O'Neill am Dienstagabend, "daraus haben wir die Inspiration gezogen, uns in den Play-offs gegen Bosnien durchzusetzen. Daraus ziehen wir auch jetzt unsere Inspiration."
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Für Keane, den das Magazin 11 Freunde einst als "Arschloch for life" bezeichnete, ist klar: "Wir brauchen Mut und Eier." Das werde nicht reichen, glaubt indes Marco Tardelli, bis vor drei Jahren an der Seite von Giovanni Trapattoni Keanes Vorgänger als Irlands Co-Trainer. Seiner Meinung nach fehlt es den Fußballern von der Grünen Insel an Hirn. "Sie haben Probleme, das Spiel taktisch zu verstehen", urteilte der Weltmeister von 1982 über seine ehemaligen Schützlinge: "Sie kapieren nicht, dass Fußball auch eine intellektuelle Angelegenheit ist."
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