EM

Bruderduell endet mit Schweizer Sieg

SID
Taulant und Granit Xhaka: Eine Familie, zwei Nationalteams
© getty

Granit Xhaka hat das Bruderduell gegen Taulant und Albanien gewonnen. Nach dem 1:0-Zittersieg der Schweiz war der Gladbacher vor allem froh, dass es vorbei war.

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Granit Xhaka umarmte seinen Bruder Taulant, plauderte entspannt über 90 besondere Minuten, tauschte das Trikot - und war vor allem froh, dass alles vorbei war. "Ich bin glücklich, dass es zu Ende ist", sagte der Schweizer Nationalspieler nach dem ersten Bruderduell der EM-Geschichte, "ein bisschen glücklicher als er, weil wir gewonnen haben." Der 1:0 (1:0)-Zittersieg gegen Albanien hatte Nerven gekostet und nicht alltägliche Emotionen ausgelöst.

"Es war speziell für mich, für meinen Bruder, für meine Familie", sagte der Gladbacher, "aber wir haben uns professionell verhalten und sind beide an unsere Grenzen gegangen. Keiner kann uns vorwerfen, nur 80 Prozent gegeben zu haben." Auf der Tribüne im Stade Bollaert Delelis in Lens hatten Mutter Eli - in einem T-Shirt mit halbem Schweizerkreuz und halbem albanischen Doppeladler - und Vater Ragip das brisante Aufeinandertreffen ihrer Söhne verfolgt. Ein Duell, in dem sich beide nichts schenkten und ausblendeten, dass sie Brüder sind.

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"Wir sind in die Zweikämpfe gegangen, auch gegeneinander", sagte Granit Xhaka, 23, der für das Land spielt, in dem sie beide geboren wurden. Der 18 Monate ältere Taulant, der die Nation ihrer Vorfahren vertritt, ergänzte: "Er hat Vollgas gegeben für die Schweiz, ich habe Vollgas gegeben für Albanien. Ich bin einfach nur froh, dass sich keiner von uns verletzt hat."

Schon nach elf Sekunden spitzelte Granit seinem Bruder den Ball vom Fuß. Selten trennten sie im Mittelfeld mehr als ein paar Meter, direkte Zweikämpfe waren jedoch selten. Taulant, der noch beim FC Basel kickt, wurde nach 61 Minuten ausgewechselt und feuerte stinksauer eine Trinkflasche gegen die Ersatzbank. Für die Xhakas war das Bruderduell vorzeitig beendet.

Gashi versagen die Nerven

Den Sieg für Granit, mit seinem bevorstehenden Wechsel für 45 Millionen Euro zum FC Arsenal teuerster Schweizer Fußballer der Geschichte, rettete Yann Sommer. Der Torhüter, bis vor kurzem noch sein Teamkollege bei Borussia Mönchengladbach, verhinderte drei Minuten vor Schluss gegen Shkelzen Gashi den Ausgleich gegen zehn Albaner. "Gott sei dank war Yann da", sagte Xhaka.

So reichte ein frühes Kopfballtor des Hoffenheimers Fabian Schär (5.) für einen erfolgreichen EM-Auftakt der Schweizer und den ersten Schritt Richtung Achtelfinale. "Wenn wir am Mittwoch gegen Rumänien gewinnen, sind wir durch", meinte der jüngere Xhaka mit Blick auf das zweite Vorrundenspiel in der Gruppe A.

Sein Bruder Taulant haderte dagegen nach dem emotionalen EM-Debüt Albaniens vor 25.000 fanatischen Landsleuten mit "Fehlern, die bei einer Europameisterschaft nicht passieren dürfen". Vor allem die Gelb-Rote Karte für Kapitän Lorik Cana, der erst ausrutschte und dann den Ball an der Strafraumgrenze mit der Hand spielte (37.), machte die Aufgabe für den Außenseiter zusätzlich schwer. "Die Emotionen haben sie überwältigt", meinte Trainer Giovanni de Biasi über seine Spieler. Sechs Albaner standen auf dem Feld, die in der Schweiz aufgewachsen waren.

Die Xhakas hatten ihre Emotionen im Griff. Dennoch waren sie froh, dass das Bruderduell vorbei war.

Albanien - Schweiz: Die Statistik zum Spiel

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