Vorsprung klein, Selbstvertrauen groß

SID
Zwei Auswärtstore! Mirko Slomka lehnt sich vor dem Rückspiel gegen Sevilla weit aus dem Fenster
© Getty

Mit einem 2:1-Vorsprung und viel Selbstvertrauen ist Hannover 96 zum Playoff-Rückspiel der Europa League zum FC Sevilla gereist. Mirko Slomka verspricht den Fans sogar zwei Auswärtstore.

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Der Vorsprung ist klein, das Selbstvertrauen bei Hannover 96 jedoch umso größer: "Wir machen zwei Auswärtstore, und damit ist gut", sagt Trainer Mirko Slomka mit einem Augenzwinkern, aber durchaus auch kämpferisch.

Trotz ihres 2:1-Erfolgs im Hinspiel sind die Niedersachsen am Donnerstag (20.45 Uhr im LIVE-TICKER) beim FC Sevilla weiterhin Außenseiter, doch diese Rolle nehmen sie im Pizjuan-Stadion gerne an. Mittelfeldspieler Sergio Pinto: "Die Spanier müssen kommen und dann können wir genau das spielen, was wir immer so gern spielen."

96 kann Geschichte schreiben

Beim ersten wirklichen Europa-Auswärtsspiel seit fast 42 Jahren können die Norddeutschen Geschichte schreiben, der erste und bis heute einzige Auswärtssieg liegt sogar noch ein Jahr länger zurück. 1992 hatte man bekanntlich das Pech, in der ersten Runde des Pokalsieger-Wettbewerbs ausgerechnet auf Cupverteidiger Werder Bremen zu treffen.

Historische Reminiszenzen, die auch Coach Slomka nicht unbeeindruckt lassen: "Wenn ich hier nicht Trainer wäre, dann wäre ich jetzt auch als Zuschauer zu dem Spiel geflogen."

2000 Hannover-Fans in Sevilla

Und als der Sonderflug X3 6296 am Mittwochmittag in Hannover-Langenhagen abhob, war die taktische Marschroute der Roten klar. "Es wird für uns Möglichkeiten geben. Irgendwann muss bei Sevilla ja mal jemand was machen, dann bieten sich die Chancen für Konter", glaubt Slomka, dessen Mannschaft von rund 2000 96-Fans in der andalusischen Metropole unterstützt werden wird.

Nach mittlerweile fünf Pflichtspielen sind die Hannoveraner immer noch ungeschlagen und wenn diese Erfolgsserie in Sevilla fortgesetzt werden kann, profitieren auch die Spieler vom sportlichen Erfolg: 600.000 Euro gehen an das Team, falls die lukrative Gruppenphase der Europa League erreicht werden sollte.

Spanier unter Zugzwang

Was für die Niedersachsen ein Riesenerfolg wäre, ist für die Spanier eigentlich eine Pflichtaufgabe. Aber dem zweimaligen UEFA-Pokalsieger fehlt die Spielpraxis, nachdem der geplante Auftakt der Primera Division am vergangenen Wochenende mit dem Lokalderby gegen Betis Sevilla wegen eines Spielerstreiks ausfiel.

Schon im Hinspiel war dem FC Sevilla gerade vor dem Seitenwechsel anzumerken, dass man bis dato nur trainiert und lediglich acht Testpartien absolviert hatte.

Trochowski: "Wir wissen wie Hannover spielt"

"Wir haben nur schwer ins Spiel gefunden und sind erst in der zweiten Halbzeit aufgewacht. Wir wissen jetzt aber wie Hannover spielt und sind vorbereitet", meint der Ex-Hamburger Piotr Trochowski, in der Sommerpause nach Sevilla gewechselt.

Der frühere Nationalspieler ist optimistisch, die Hinspielniederlage noch wettmachen zu können: "In Hannover haben zwei dumme Aktionen zu den Gegentoren geführt. Eigentlich ist die Sache doch ganz einfach: "Wir müssen nur ein Tor schießen und dürfen keins bekommen, dann sind wir weiter."

Um dieses Szenario zu verhindern, dürfte Slomka auf seine erfolgreich eingespielte Stammformation setzen. Mit der Option, Torjäger Didier Ya Konan einzuwechseln, wenn der aktuelle Spielstand es erfordert.

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Sevilla: Palop - Coke Andujar, Spahic, Escude, Fernando Nivarro - Fazio - Trochowski - Jesus Navas, Perotti - Negredo, Kanoute - Trainer: Garcia Toral.

Hannover: Zieler - Cherundolo, Haggui, Pogatetz, Schulz - Schmiedebach, Pinto - Stindl, Rausch - Abdellaoue, Schlaudraff - Trainer: Slomka.

Schiedsrichter: Serge Gumienny (Belgien)

Europa-League-Qualifikation - der Spielplan

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