"Dieser Mann hat im Fußball nichts verloren", wetterte der 50 Jahre alte Sky-Experte. Am Samstag hatte der Weltverband FIFA Rubiales, der sich auf einer außerordentlichen Generalversammlung des Verbandes am vergangenen Freitag geweigert hatte, zurückzutreten, für 90 Tage vorläufig gesperrt.
Rubiales habe den Eklat mit seiner Vorgehensweise und seinem Kuss auf die Lippen der Weltmeisterin Jennifer Hermoso bei der WM-Endspiel-Siegerehrung ausgelöst. Hamann: "Das war seine Aktion. Sie hat dazu nichts beigetragen. Wenn du das mit einer Arbeitskollegin machst oder wenn du das auf der offenen Straße machst, dann kriegst du eine Strafanzeige und hast ein richtiges Problem. Warum sollte das bei dem spanischen Präsidenten etwas anderes sein?"
Es hätten sich einige Leute aus dem Sport dazu gemeldet und versucht, "das zu verharmlosen. Wenn ich diese Statements höre, kann ich nur mit dem Kopf schütteln, weil einzig die Frau entscheidet: Sie hat gesagt, das war nicht gewollt", betonte Hamann. Unter anderem hatte sich auch Ex-Bayern-München-Boss Karl-Heinz Rummenigge zu Wort gemeldet und versucht, das Geschehene zu verharmlosen.
Hamann kann sich nicht nur einen Frauen-Boykott, den die Weltmeisterinnen am Freitag ankündigten, wenn Rubiales nicht von seinem Posten zurücktritt, vorstellen: "Ich würde mir wünschen, dass die spanische Nationalmannschaft sagt, auch die der Männer, solange spielen wir nicht." Auch der spanische Männer-Nationaltrainer Luis de la Fuente und Frauen-Weltmeister-Coach Jorge Vilda hatten sich im Übrigen von Rubiales am Samstag distanziert.