Die Drohung der FIFA, die Schweiz aus allen internationalen Wettbewerben auszuschließen, sei ein "ein terroristischer Akt, gegen den wir juristisch vorgehen werden. Joseph Blatter ist ein Diktator, der jeglichen Sinn für Realität verloren hat. Er muss verrückt sein, dass er mit einem Ausschluss des Schweizer Verbandes droht, statt die Sache nur auf den FC Sion zu projizieren", sagte Constantin in einem Interview der "Basler Zeitung" und dem "Tagesanzeiger".
Hintergrund ist ein Beschluss des Exekutivkomitees des Weltverbandes, das vergangenen Samstag den Schweizer Verband in die Pflicht genommen hat, auf den FC Sion einzuwirken, die juristische Auseinandersetzung zwischen dem Schweizer Klub und der Europäischen Fußball-Union UEFA binnen eines Monats zu beenden.
Blatter handele wie Gaddafi 1988
Andernfalls drohe der Schweiz der Ausschluss und damit wäre auch die Austragung der Champions-League-Achtelfinalpartie des FC Basel gegen Bayern München im kommenden Jahr (22. Februar und 13. März) gefährdet. Blatter handele dabei "ähnlich wie Gaddafi im Dezember 1988, als er die USA bestrafen wollte und einen Anschlag auf ein Flugzeug einer amerikanischen Fluglinie verübte. Gelitten haben aber Unbeteiligte. In diesem Fall wäre das der FC Basel".
Dass es so weit kommt, daran glaubt Constantin allerdings nicht. "Basel wird gegen Bayern München spielen. Das ist sicher. Glauben Sie, die Bayern wären damit einverstanden, wenn plötzlich Manchester United im Achtelfinale stehen würde?"
Monatelanger Rechtsstreit
Seit Monaten befinden sich Constantin und sein Klub im Rechtsstreit mit der FIFA und der UEFA. Die UEFA hatte im Sommer den FC Sion wegen des Einsatzes von sechs nicht spielberechtigten Profis, die in Playoffs gegen Celtic Glasgow aufgelaufen waren, aus der Europa League ausgeschlossen.
Der Verein hatte diese Entscheidung angefochten und den Fall bis vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS gebracht. Dort war der FC Sion mit seiner Klage vor wenigen Tagen gescheitert.
Constantin sieht sich als Märtyrer
Constantin kämpft jedoch weiter und sieht sich als Märtyrer im Kampf gegen die Verbände. "Wenn es niemand wagt, sich gegen die Diktatur der beiden bedeutenden Fussballverbände aufzulehnen, dann mache ich es halt", kündigte der 54 Jahre alte Architekt an. "Es wird Zeit, dass die verantwortlichen Herren um Blatter und Platini zur Rechenschaft gezogen werden und endlich verschwinden."
Die Schweizer Super League im Überblick