Niersbach: Keine A-Teams bei Olympia

SID
Wolfgang Niersbach (r.) hält nicht allzu viel von Olympia als großem Fußball-Event
© getty

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hat dem Wunsch von IOC-Präsident Thomas Bach nach Fußball-A-Nationalmannschaften bei Olympischen Spielen eine Absage erteilt. Außerdem äußerte er sich unabhängig von der Vergabe der WM 2020 skeptisch im Bezug auf die EM 2024.

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Dies sei nicht nur organisatorisch nicht möglich, sondern würde auch die anderen Sportarten erdrücken, sagte Niersbach in einem Interview mit der Sport Bild.

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"Der internationale Spielkalender verträgt es bei aller persönlichen Freundschaft aus meiner Sicht nicht, dass Olympia zu einer zweiten WM gemacht wird", sagte Niersbach: "Außerdem: Der Fußball hat eine so große Strahlkraft, wenn dann Messi, Rooney, Lahm, Neymar und unsere Stars dabei sind. Gerade bei Olympia haben es die anderen Sportarten, die sich oft beklagen, im großen Schatten des Fußballs zu stehen, verdient, dass sie im Mittelpunkt des Interesses stehen."

Bisher bestreiten die über die Kontinental-Wettbewerbe qualifizierten U21-Mannschaften, aufgestockt durch maximal drei ältere Spieler, das olympische Fußball-Turnier. Bach hat schon mehrfach die Idee von A-Teams bei Olympia geäußert.

Skepsis im Bezug auf EM-Vergabe 2024

Darüber hinaus äußerte Niersbach sich unabhängig von der Vergabe der Finalspiele für die EM 2020 skeptisch in Bezug auf eine deutsche Bewerbung für die Fußball-EM 2024. Vor Deutschland seien eigentlich erst einmal Italien und Spanien an der Reihe, erläuterte Niersbach in der Sport Bild.

"Vom chronologischen Ablauf her wäre Italien im Fall einer Bewerbung vor uns an der Reihe, dort fand zuletzt 1980 eine EM statt, bei uns 1988", erklärte der 62-Jährige: "Italien könnte eine EM 2024 dazu nutzen, die veralteten WM-Stadien von 1990 zu modernisieren. Bei Spanien sieht es ähnlich aus, dort fand die EM 1964 statt. Man muss das Verfahren abwarten."

Unabhängig vom Ausrichter hält Niersbach die Aufstockung von 16 auf 24 Mannschaften bei der Endrunde für falsch. "Ich habe früh vor der Erweiterung auf 24 Endrunden-Teilnehmer gewarnt, und inzwischen erkennen viele Verbände, auch die kleineren, dass es besser gewesen wäre, bei 16 Mannschaften zu bleiben", erklärte der DFB-Boss: "Der Modus ist schlechter, die Qualifikation verliert an Spannung, aber letztlich ist auf demokratischem Weg mit Mehrheit so entschieden worden, und dies ist zu respektieren."

Laut Niersbach würde wohl der Modus der Weltmeisterschaften 1986, 1990 und 1994 übernommen werden, als0 sechs Gruppen mit je vier Teams. Neben den jeweiligen Gruppenersten und Gruppenzweiten würden sich dabei auch die vier besten Gruppendritten qualifizieren.

Die WM-Qualifikation in Europa im Überblick

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