"Der Verband wollte Jürgen loswerden", sagte Vogts dem kicker zu den eigentlichen Gründen für Klinsmanns Entlassung: "Jürgen war unzufrieden mit der Entwicklung im amerikanischen Fußball und hat dies auch deutlich kundgetan. Er ist ein überaus kritischer Zeitgenosse, sich selbst gegenüber, aber auch gegenüber dem Verband. Er hat gegen die Missstände gewettert - völlig zu Recht. Doch dies ist ihm zum Verhängnis geworden."
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Dennoch kann er die Entscheidung auch verstehen, ebenso wie Klinsmann selbst: "Jürgen ist Profi, hat es sehr gefasst aufgenommen. Schließlich weiß auch er, dass wir aus den zwei letzten Spielen mindestens vier Punkte hätten holen müssen. Er hat damit gerechnet und gespürt, wie sich die Stimmung gegen ihn aufbaut."
Es sei nur eine "Frage der Zeit" gewesen, "wann der Verband handelt", führt Vogts weiter aus. Zudem kritisiert er die überzogene Erwartungshaltung in den Staaten: "Die Amerikaner haben einen unglaublichen Stolz. Sie vergleichen den Soccer mit American Football, mit Basketball, mit Baseball. Sportarten, in denen sie unschlagbar sind. Sie können schwer begreifen, dass die Fußballelf nicht ganz vorne in der Weltrangliste platziert ist."
Trotz der beiden Niederlagen zum Auftakt der WM-Qualifikation ist Vogts überzeugt, dass die USA noch die Wende geschafft hätten: "Es sind erst zwei von zehn Quali-Spielen vorbei. Da sich drei Nationen qualifizieren, war noch alles drin."