Eigentlich, prophezeite Manfred Schwabl zuletzt im Gespräch mit SPOX und Goal, sollte das Wettbieten um Karim Adeyemi erst im Frühjahr 2022 beginnen.
Die Gerüchteküche brodelt aber schon jetzt, wenn es um die Frage geht, wo der langjährige "Ziehsohn" des Präsidenten der SpVgg Unterhaching ab der kommenden Saison spielt. Zu sehr macht Adeyemi, 19, dieser Tage im Trikot von RB Salzburg auf sich aufmerksam. Und zu sicher ist, dass der Serienmeister aus Österreich sein neues Top-Talent trotz Vertrages bis 2024 nicht langfristig halten kann.
SPOX und Goal können Berichte von Bild, Sport1 und Sky bestätigen, wonach sich neben Borussia Dortmund, RB Leipzig und dem FC Liverpool auch der FC Bayern mit dem vielseitigen und treffsicheren Angreifer (11 Tore und 2 Vorlagen in 16 Saisonspielen) beschäftigt.
Mehr noch: Vor dem Hintergrund, dass die Anzahl der Mitbewerber in den nächsten Monaten eher zu- statt abnehmen dürften und Adeyemis Marktwert weiter ansteigen dürfte, basteln die Verantwortlichen des deutschen Rekordmeisters aktuell schon an einem konkreten Plan, wie sie die Spielerseite von einem Wechsel überzeugen wollen. Zur Diskussion steht eine Verpflichtung Adeyemis in der nahenden Winter-Transferperiode - mit einer anschließenden, bislang noch nicht zeitlich definierten Leihe nach Salzburg.
FC Bayern: Bei Coman stehen Zeichen auf Abschied
Damit könnte sich Adeyemi, einst schon in der Jugend beim FCB, in Ruhe bei den Mozartstädtern weiterentwickeln, während die Münchner vorzeitig mindestens eine wichtige personelle Baustelle für die nahe Zukunft schließen würden.
Denn: Bei Kingsley Coman (25) deutet nach Informationen von SPOX und Goal weiterhin vieles auf einen Wechsel im kommenden Sommer hin. Adeyemi wäre als direkte Nachfolger für den Franzosen auf dem Flügel eingeplant, wenngleich er in Salzburg überwiegend auf der Position des Neuners spielt.
Auf dieser Position ist in München nach wie vor Robert Lewandowski (33) gesetzt. Der Weltfußballer aus Polen, um den sich immer mal wieder Premier-League-Spekulationen ranken, kann sich einen Verbleib bis zu seinem Vertragsende 2023 und darüber hinaus vorstellen. Adeyemi müsste, wenn er sich für den FCB entscheiden würde, also nicht sofort in die großen Fußstapfen von Lewandowski treten.
Bereits vor drei Jahren hätte Adeyemi zu Bayern zurückkehren können, allerdings war er den Münchnern damals zu teuer - berichtete Ex-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge am Rande der Gala der Initiative Deutscher Fußball Botschafter.
"Ich kenne ihn noch aus Unterhaching. Der Manni Schwabl hat ja damals auch den Uli Hoeneß kontaktiert und wir waren damals nicht dazu bereit, so viel für ihn zu bezahlen. Damals sollte der Transfer so um die drei Millionen Euro kosten. Das war für einen 16-Jährigen zu dieser Zeit eine sehr stolze Summe. Er hat sich jetzt gut entwickelt. Ich habe ihn beim letzten Länderspiel und jetzt auch in der Champions League gesehen. Es ist ein interessanter Spieler. Da muss man mal abwarten, was da passiert. Jetzt kostet er möglicherweise eine Null hinten mehr."
Heutiger Bayern-Scout wollte Adeyemi zu Chelsea holen
Das Interesse der bisherigen Mitbewerber - Dortmund, Leipzig, Liverpool - ist ebenfalls konkret. Gerade der BVB und Salzburgs Schwesterklub Leipzig haben im Vergleich zu den Bayern das Argument auf ihrer Seite, Adeyemi auf Anhieb einen Stammplatz bieten zu können.
Für einen Wechsel nach München sprechen aber nicht nur sportliche Gründe. Adeyemi ist ein Familienmensch, seine Eltern leben nach wie vor in dem Münchner Vorort Unterhaching. Auch deshalb entschied er sich 2018 für einen Wechsel ins nur 145 Kilometer entfernte Salzburg anstatt nach England.
Damals lud ihn der FC Chelsea in Person von Vito Leccese, einem deutschen Scout, nach London zu einem Probetraining nach London ein. Ebenjener Leccese verließ die Blues-Academy übrigens im vergangenen Juli - um ins Scoutingteam des FC Bayern zu wechseln.