Frankreichs Trainer Didier Deschamps hatte Mbappé überraschend auf die Bank gesetzt. Dennoch wurde natürlich auch der Name des Stürmers von Real Madrid vor der Partie vom Stadionsprecher vorgelesen - und die Zuschauer in Lyon quittierten ihn ebenso mit Pfiffen wie Deschamps und Bradley Barcola, der vergangenes Jahr von Olympique Lyon zum Rivalen Paris Saint-Germain gewechselt war. Auch Matteo Guendouzi, ehemals in Diensten von Olympique Marseille, erhielt wohl wegen seiner Vergangenheit bei OM Buhrufe.
Die Abneigung gegenüber Mbappé könnte indes daher rühren, dass der 25-Jährige zuletzt betont hatte, dass kritische Bewertungen auch seitens der Fans seine "geringste Sorge" seien.
Riolo ließ nach dem Spiel derweil kein gutes Haar an Mbappé und auch Deschamps.
"Sie verkörpern diesen Mangel an Liebe", betonte er bei After Foot. "Deschamps steht dafür, dass wir uns langweilen, wenn wir die französische Nationalmannschaft sehen. Und rund um Mbappé herrscht mittlerweile eine Art Desillusionierung von ihm als Spieler aber auch von seinem Charakter."
"Kylian Mbappé nur noch Durchschnitt"
Riolo erklärte zudem, dass Mbappé Deschamps in der Zeit seit dem verlorenen WM-Finale 2022 immer wieder den Job gerettet habe. "Doch heute ist Mbappé nur noch Durchschnitt, das französische Team ist nicht gut. Wenngleich man heute Abend zumindest Mbappés ehrenvolle Reaktion (auf seinen Bankplatz, d. Red.) hervorheben muss."
Der ehemalige Frankfurter und heutige PSG-Stürmer Randal Kolo Muani hatte die Franzosen am 2. Spieltag der Nations League nach knapp einer halben Stunde in Führung gebracht. Ousmane Dembélé sorgte in der 57. Minute dann für den 2:0-Endstand gegen größtenteils enttäuschende Belgier, bei denen Kapitän Kevin De Bruyne nach der Partie deutliche Kritik an seinen Mitspielern äußerte.
Mbappé war indes in der 67. Minute für Kolo Muani eingewechselt worden. "Ich bin nicht besorgt und war es auch nie", verteidigte sich Deschamps nach Abpfiff bei TF1. Der öffentliche Fokus liege "ein bisschen zu sehr" auf Mbappé, so der Coach weiter. "Die französische Nationalmannschaft wird mit ihm immer stärker sein. Ich bin überzeugt, dass er in einem Monat schon besser drauf sein wird. Ich mache mir überhaupt keine Sorgen um Kylian."
Kylian Mbappé vor Real-Debüt in der Champions League
Bei den nächsten Nations-League-Spielen im Oktober trifft Frankreich zunächst auf Israel, ist wenige Tage später dann zum Rückspiel in Belgien zu Gast.
Für Mbappé persönlich warten nun indes die nächsten Aufgaben mit Real. Am Samstag müssen die Königlichen in LaLiga bei Real Sociedad an, kommenden Dienstag empfangen Mbappé und Co. dann zum Auftakt der neuen Champions-League-Saison den VfB Stuttgart.