Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat sich dafür stark gemacht, dass für die Nationalmannschaft Brasiliens ab sofort nur noch Spieler berücksichtigt werden, die auch auf Vereinsebene in ihrem Heimatland spielen. Qualitative Unterschiede würde es seiner Meinung nach ohnehin nicht geben.
Laut Lula gibt es derzeit "keine guten Spieler" im Ausland. "Diejenigen, die im Ausland spielen, sind nicht besser als die, die hier spielen", sagte er in einem Radio-Interview am Tag nach dem 2:1-Sieg Seleção über Chile in der WM-Qualifikation.
Den Vorschlag habe er auch bereits dem Präsidenten des brasilianischen Fußballverbands (CBF), Alejandro Dominguez, unterbreitet. Wie die Antwort ausfiel, ließ er derweil offen.
Von der Lula-Regelung wären unter anderem Spieler wie Vinícius Junior, Rodrigo, Militão, Endrick (alle Real Madrid), Raphinha (FC Barcelona) oder die Torhüter Alisson Becker (FC Liverpool) und Ederson (Manchester City) betroffen. Auch Publikumsliebling Neymar, der in Saudi Arabien für Al-Hilal spielt, würde dann nicht nominiert werden.
Vinícius Junior und Co. "sind noch keine Cracks"
Lula behauptet jedoch, dass es aktuell "keinen Garrincha oder Romário" bei ausländischen Klubs, sondern nur "eine Menge junger Spieler, die noch keine Cracks sind", geben würde.
"In Brasilien gibt es gute Spieler von gleicher Qualität (wie im Ausland), also gebt denjenigen, die hier sind, eine Chance", sagte der heißblütige Fan von den Corinthians aus São Paulo.
Immerhin: Gegen Chile hatten mit Luiz Henrique und Igor Jesus zwei Spieler von Botafogo aus Rio de Janeiro getroffen.
Brasilien muss um WM-Teilnahme kämpfen
Nach einer enttäuschenden Hinserie liegt Brasilien mit 13 Punkten aus neun Spielen auf dem vierten Platz in der südamerikanischen WM-Qualifikation.
Um sich sicher für die Endrunde zu qualifizieren, muss mindestens Platz sechs belegt werden. Der Siebte geht in die Playoffs. Der Vorsprung auf besagten Rang beträgt derzeit nur zwei Zähler.