"Mertesacker schon Kult bei Arsenal"

Von Adrian Bohrdt
Steffen Freund kennt die Premier League, als ehemaliger Spieler auf der Insel, sehr gut
© getty

Steffen Freund sprach im Interview über die Unterschiede zwischen dem englischen und dem deutschen Fußball, seine Zukunft und die deutschen Legionäre beim FC Arsenal. Der 44-Jährige spielte vier Jahre lang für Tottenham Hotspur, seit Juli 2012 ist er Co-Trainer bei den Londonern.

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"Mesut Özil könnte hier eine Legende werden, auch wenn er im Moment viel Kritik einstecken muss", lobte Freund im Gespräch mit der "FAZ" und erklärte weiter: "Per Mertesacker ist schon Kult bei Arsenal, er hat sich in den vergangenen Jahren ungemein weiterentwickelt, ist zum Führungsspieler geworden. Nur Lukas Podolski ist zurzeit kein Stammspieler, er wird aber definitiv zurückkommen. Nicht zu vergessen Serge Gnabry, der gerade durchstartet."

Insgesamt, so Freund weiter, sei der Respekt vor Deutschland auf der Insel trotz der Rivalität in den letzten Jahren gewachsen: "Bayern München gegen Borussia Dortmund im Champions-League-Finale, die Nationalmannschaft bei jedem Turnier unter den besten vier - das würde man in England auch gern mal wieder erreichen. Und ganz wichtig: Sehr viele junge Spieler in der Bundesliga kommen aus den eigenen Nachwuchszentren nach."

In England seien dagegen kostspielige Transfers normal, was die Liga gleichzeitig aber auch interessant mache: "Die Ablösesummen hier sind unglaublich, und natürlich lastet auf den Spielern ein gewaltiger Druck, wenn sie dreißig Millionen Euro oder mehr kosten. In der Bundesliga können nur die Bayern solche Summen zahlen, hier ist es Alltag, und selbst der Letzte kann zehn Millionen oder mehr für einen Transfer ausgeben."

Der Traum vom Top-Verein

Für seine persönliche Zukunft denkt Freund ebenfalls groß: "Jeder, der den Fußballlehrerschein gemacht hat, hofft, irgendwann als Cheftrainer bei einem Top-Verein zu arbeiten, das ist doch klar. Rein von der Ausbildung her kann ich jede Mannschaft der Welt trainieren - aber mir fehlt die Erfahrung. Noch."

Zwischen 2008 und 2012 trainierte Freund verschiedene deutsche Juniorennationalmannschaften, das Angebot der Spurs habe er aber nicht ausschlagen können. Darüber hinaus habe beim DFB damals, als Matthias Sammer noch DFB-Sportdirektor war, ein hoher Erfolgsdruck geherrscht: "Wer weiß, wie Matthias arbeitet, dem ist bewusst, dass er schnell unter Druck gerät, wenn einer seinen Job nicht richtig macht."

Gleichzeitig habe er so von Sammer viel lernen können. "Für mich war immer klar: Wenn du zum DFB gehst, dann geht es darum, für Deutschland Titel zu gewinnen. Und wie schwer das mit U-Mannschaften ist, spürt gerade jeder im Verband."

Steffen Freund im Steckbrief

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