"Ich glaube, das gefällt uns allen": Die Premier League plant eine revolutionäre Regeländerung

Von Oliver Maywurm
Ederson-1920
© getty

Die Premier League plant derzeit eine revolutionäre Regeländerung, um Zeitspiel von Torhütern künftig zu minimieren. Das verriet Howard Webb.

Cookie-Einstellungen

"In der Premier League 2 (U21-Premier-League, Anm. d. Red.) wird etwas ausprobiert, wenn der Torwart den Ball länger als sechs Sekunden hält. Wenn er den Ball acht Sekunden lang hält und ihn nicht freigibt, gibt es eine Ecke für die andere Mannschaft", erklärte der ehemalige englische Spitzenschiedsrichter Webb im Podcast Stick to Football.

Der 53-Jährige, mittlerweile Chef der englischen Schiedsrichter-Organisation (PGMOL), weiter: "Nach drei Sekunden zählt der Schiedsrichter herunter, und wenn der Torwart so dumm ist, den Ball festzuhalten, gibt es eine Ecke."

Auch aktuell besagt die Regel schon, dass Torhüter den Ball bei Abschlägen maximal sechs Sekunden lang in den Händen halten dürfen. Allerdings verzögern viele Keeper das Spiel dennoch länger, geahndet wird dieser Vorstoß aber kaum einmal.

Mit der neuen Regel sollen derlei Verzögerungen eingeschränkt werden. "Ich mag das. Ich glaube, das gefällt uns allen", sagte Manchester-United-Legende Gary Neville, ebenfalls Teil des Podcasts, zu den von Webb erläuterten Plänen. "Die größte Verzögerung im Spiel ist, wenn die Torhüter länger als die sechs Sekunden mit dem Ball brauchen."

Gary Neville macht das Zeitspiel von Torhütern "wahnsinnig"

Neville redete sich derweil ein wenig in Rage und machte seinem Ärger über Zeitspiel von Torhütern Luft.

"Dann hat man eine Situation, in der die Torhüter den Ball neun, zehn, manchmal 13 oder 14 Sekunden halten - sie verschwenden jedes Mal sechs oder sieben Sekunden", so der ehemalige englische Nationalspieler. "Das wird nie geahndet, und die Regel ist immer noch in Kraft. Das macht mich wahnsinnig."

Webb, Ehemann der deutschen Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus, leitete in seiner Karriere unter anderem das Champions-League-Finale und das WM-Endspiel im Jahr 2010.

Insgesamt war er mit der EM 2008, der WM 2010, der EM 2012 und der WM 2014 bei vier großen Turnieren als Unparteiischer im Einsatz. Nach der WM 2014 beendete er seine Karriere.

Artikel und Videos zum Thema