"Ich glaube, dass die Voraussetzungen für Karim Benzema und eine Rückkehr in das französische Team nicht gegeben sind. Es laufen immer noch Ermittlungen", sagte Valls dem Sender RMC.
Der 28-jährige Benzema hatte seinen Nationalmannschaftskollegen Mathieu Valbuena aufgefordert, einem "Freund" 150.000 Euro für die Nicht-Veröffentlichung eines Sex-Videos zu zahlen. Nach dem Auffliegen der Affäre hatte ein Gericht eine Kontaktsperre zwischen beiden Spielern verhängt, um Absprachen zu vermeiden. Diese Kontaktsperre wurde von einem Berufungsgericht kürzlich aufgehoben, doch die Anklage wegen Erpressung bleibt.
"Ein großer Sportler muss ein Vorbild für die Jugend sein", betonte Politiker Valls, es handele sich um Fußball und der genieße große öffentliche Aufmerksamkeit. Allerdings machte Valls auch klar: "Es ist letztendlich die Entscheidung des französischen Verbandes und des Cheftrainers."
Deschamps für Rückkehr von Benzema
Coach Didier Deschamps hatte sich zuletzt in der Sport-Tageszeitung L'Equipe vehement für eine Rückkehr von Benzema ausgesprochen. "Alle Welt beneidet uns um ihn. Niemand bleibt fünf Jahre lang Stürmer bei Real unter Mourinho, Ancelotti, Benitez oder jetzt Zidane. Ich will bei der EM die sportlich besten Spieler haben. Außerdem: Karim hat einen Fehler begangen, aber ich bleibe bei meinem Prinzip: Ich verteidige jeden Spieler", hatte der 47-Jährige gesagt.
Verbandspräsident Noël Le Graët hatte Benzema aus der Nationalmannschaft verbannt. Diesen Ausschluss will er erst aufheben, wenn er mit beiden Spielern gesprochen hat.
Da Deschamps am Donnerstag seine Nominierungsliste für die beiden letzten Länderspiele vor der Nominierung des EM-Kaders bekannt gibt, ist es unwahrscheinlich, dass der derzeit verletzte Benzema (81 Länderspiele, 27 Tore) bereits in den Niederlanden (26. März) oder gegen Russland (29. März) schon wieder für les Bleus aufläuft.
Karim Benzema im Steckbrief