Es wird kein herzlicher Abschied sein. Galtier war dankbar, mit "dem besten Spieler der Fußball-Geschichte" zusammengearbeitet zu haben, wie er erklärte.
Die PSG-Fans bestreiten gar nicht, dass der Argentinier eine lebende Legende ist, aber sie haben eine völlig andere Sichtweise auf ihn. Ihrer Meinung nach ist Messi die Verkörperung der PSG-Probleme, der personifizierte Größenwahn, das unersättliche Verlangen des katarischen Klubs nach Superstars, die dann nur wegen des Geldes in den Parc des Princes kommen.
Messi mag in zwei Saisons 32 Tore erzielt und immer noch reihenweise Geniestreiche geliefert haben, aber für die Mehrheit der PSG-Fans ist es nicht das große Glück gewesen, den GOAT live in Aktion gesehen zu haben: Sie fühlen sich benutzt.
PSG - Rothen: "Messi holt uns keine Titel!"
In den Augen der PSG-Fans ist es kein Zufall, dass sie vor der WM 2022 nicht den wahren Messi zu sehen bekamen. Sie haben das Gefühl, dass ihm PSG in erster Linie als Mittel zum Zweck diente - und der war es, in optimaler körperlicher Verfassung nach Katar zu kommen.
"Der Witz ist, dass wir alle seine Spiele in Katar gesehen haben. Ich habe seine Laufwege gesehen, wie er sich eingebracht hat", schimpfte der ehemalige PSG-Flügelspieler Jerome Rothen bei RMC Sport nach den unterirdischen Vorstellungen und dem Aus im Champions-League-Achtelfinale bei Bayern München.
"Und das ist mir ein Stück weit egal, denn es geht um die Nationalmannschaft, eine ganz andere Sache. Aber, hey, respektiere doch den Klub aus der französischen Hauptstadt ein wenig. Den Klub, der es dir ermöglicht, weiter als Weltstar zu gelten und dein Gehalt zu bekommen."
"Nur PSG konnte ihm das alles bieten. Und natürlich fiel PSG vor ihm auf die Knie, weil sie dort dachten, Messi würde dabei helfen, die Champions League zu gewinnen. Aber Messi holt uns keine Titel!", zeterte Rothen. Zumindest keine wirklich wichtigen Titel.
Die Ligue-1-Titel: Unbedeutend und unvermeidlich
PSG gewann mit Messi zwei Ligue-1-Titel in Folge, aber ehrlich gesagt: Wen interessiert das? Man muss sich einfach die Fan-Reaktionen auf diese unvermeidlichen Titelgewinne anschauen. Im letzten Jahr waren die Fans so entsetzt über das Champions-League-Aus in Madrid, dass sie die anschließende Liga-Titelfeier im Parc des Princes schwänzten. Einige Spieler fanden das respektlos - aber keiner machte in diesem Jahr seinen Mund auf, angesichts des erneuten CL-Desasters gegen die Bayern.
Die Spieler wissen sehr wohl, dass ein solch finanzstarker Verein anders bewertet werden muss. Der Erfolg einer Saison wird vom Abschneiden in der Champions League bestimmt - und das gilt auch für die beiden Spielzeiten mit Lionel Messi. Es gab natürlich auch eine wirtschaftliche Seite des Mega-Wechsels, aber grundsätzlich wurde er nur aus einem Grund geholt: um PSG zu helfen, zum ersten Mal die Champions League zu gewinnen.
Das sagte er auch selbst, als er sich in Paris vorstellte. Messi glaubte, dass PSG ihm die beste Chance bietet, seinen fünften Champions-League-Triumph zu feiern. In Wirklichkeit aber war PSG die einzige Top-Mannschaft, die bereit war, seine Gehaltsforderungen zu erfüllen.
Messi bei PSG: Verständliche Fan-Wut
Seien wir ehrlich: Messi hätte zu einem besser geführten Klub wechseln können, um um die begehrteste Trophäe des Vereinsfußballs zu kämpfen. Aber ihm ging es ums Geld - und die Fans merkten das von Anfang an. Sie sahen, dass er das einzige Mal, als er sich nach einem Spiel für ihre Unterstützung bedankte, von seinem guten Freund Neymar dazu gedrängt worden war.
Ist ein Teil der Kritik an ihm übertrieben? Natürlich. Einige Fans sind auch zu weit gegangen und haben ihre Unzufriedenheit mit sowohl Messi als auch Neymar zu deutlich zum Ausdruck gebracht. Allerdings hat Messi nie annähernd so viel in das Projekt PSG investiert wie umgekehrt. Das hat dazu geführt, dass der Deal immer eher als Transaktion und nicht als Transfer gesehen wurde. Und es war eine Transaktion, von der die Fans am Ende nichts hatten.
PSG: Der Messi-Effekt
Durch die Messi-Verpflichtung erhielt PSG einen Riesen-Schub auf wirtschaftlicher Ebene. Wie PSG- Sponsoring-Chef Marc Armstrong SPOX und GOAL im Dezember 2021 sagte: "Wir haben wirklich positive Auswirkungen in all unseren Geschäftsbereichen gespürt: vom Sponsoring über das Merchandising bis hin zu Hospitality und Ticketing."
"Der Verein bekam auch 20 Millionen neue Follower auf seinen Social-Media-Konten in der Woche nach seiner Verpflichtung dazu. Wir hatten die höchste Engagement-Rate von allen Spielervorstellungen", schwärmte Armstrong.
Diese beeindruckenden Zahlen erklären, warum PSG zunächst so daran interessiert war, Messi eine weitere Saison zu behalten. Er war der zentrale Baustein einer Marke, die auf Top-Spieler setzt. "Messi war mehr ein Marketing-Deal als eine sportliche Verpflichtung", sagte kürzlich ein Fan Marc Mechenoua von GOAL. "Er steht für all das, was wir seit drei oder vier Jahren am QSI-Projekt hassen."
Messi: Eine passende, weil absurde Suspendierung
Der ehemalige argentinische Nationalspieler Javier Mascherano hat kürzlich die PSG-Fans dafür kritisiert, "dass sie nicht verstehen, wie viel Glück sie haben, Leo in ihrem Team zu haben" und dass "sie, statt alles zu genießen, ihn zwei Jahre lang kritisiert haben". Und in gewisser Weise war Messi zur falschen Zeit am falschen Ort. Er kam im Parc des Princes an, als die Fans gerade verstanden, wie verrückt der Ansatz der Klub-Eigentümer für die Zusammenstellung des Teams war.
Am Ende muss Messi jedoch auch seinen Teil der Verantwortung für das übernehmen, was Rothen zurecht als "ein totales Fiasko" bezeichnete. Ein Wechsel, der in der Suspendierung des Weltmeisters für eine nicht genehmigte Werbereise nach Saudi-Arabien gipfelte.
Messi bei PSG: Und tschüss!
Es ist eine Geschichte, die in den modernen Fußball passt: Von Anfang bis Ende ging es nur ums Geld. Barças finanzielle Schwierigkeiten vertrieben Messi erst aus dem Camp Nou, aber niemand zwang ihn zum Wechsel zu PSG.
Der hat sich als schreckliche Entscheidung erwiesen, die schlimmste seiner Karriere. Als er Barça verließ, gab es Tränen. Im Parc des Princes wird es bei seinem Abschied jedoch mehr Buhrufe als Beifall geben. Nach zwei schwierigen Jahren werden die meisten Fans leider nicht anwesend sein, um Lionel Messi freundlich 'Auf Wiedersehen' zu sagen; sie werden kommen, um ihm ein 'Und tschüss' hinterherzurufen.
Ligue 1: Die aktuelle Tabelle
Platz | Team | Sp. | Tore | Diff | Pkt. |
1. | PSG | 37 | 87:37 | 50 | 85 |
2. | Lens | 37 | 65:28 | 37 | 81 |
3. | Olympique Marseille | 37 | 67:39 | 28 | 73 |
4. | Lille | 37 | 64:43 | 21 | 66 |
5. | Rennes | 37 | 67:38 | 29 | 65 |
6. | Monaco | 37 | 69:56 | 13 | 65 |
7. | Olympique Lyonnais | 37 | 64:44 | 20 | 62 |
8. | Clermont | 37 | 42:47 | -5 | 56 |
9. | Nice | 37 | 45:36 | 9 | 55 |
10. | Lorient | 37 | 50:52 | -2 | 52 |
11. | Reims | 37 | 44:42 | 2 | 51 |
12. | Montpellier | 37 | 62:61 | 1 | 47 |
13. | Toulouse | 37 | 49:56 | -7 | 45 |
14. | Brest | 37 | 43:52 | -9 | 44 |
15. | Strasbourg | 37 | 50:57 | -7 | 40 |
16. | Auxerre | 37 | 34:60 | -26 | 35 |
17. | Nantes | 37 | 36:55 | -19 | 33 |
18. | Troyes | 37 | 44:80 | -36 | 23 |
19. | Ajaccio | 37 | 22:74 | -52 | 23 |
20. | Angers SCO | 37 | 33:80 | -47 | 18 |