Agnelli soll Kontakte zu Hooligans unterhalten haben, die angeblich Verbindungen zur Mafia haben. Der Staatsanwalt des Fußballverbandes hatte vergangene Woche eine zweieinhalbjährige Sperre für Agnelli gefordert.
Das Juve-Management wird verdächtigt, von 2011 bis 2016 Hooligans unter der Hand Eintrittskarten für Spiele beschafft zu haben. Damit soll nach Angaben des Verbandes auch der Schwarzhandel gefördert worden sein.
Die Turiner Staatsanwälte hatten unter anderem ermittelt, dass beim Derby gegen den FC Turin am 23. Februar 2014 Juve-Mitarbeiter den Hooligans erlaubt hatten, verbotene Knallkörper und Banner ins Stadion zu bringen.
Erst am 5. September war Agnelli als Nachfolger von Bayern Münchens Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge (61) zum Chef der europäischen Klub-Vereinigung ECA bestimmt worden. Agnelli war zuvor Rummenigges Stellvertreter in der ECA gewesen. Der Bayern-Boss hatte sich nach neun Jahren nicht mehr zur Wiederwahl gestellt.
Juventus bezieht Stellung
Der Klub veröffentlichte am Montagnachmittag ein Statement auf seiner Homepage. Darin kündigte man an, gegen die Entscheidung in Berufung gehen zu wollen. Man sei aber trotz der Sperre "zufrieden damit, dass die heutige Entscheidung 'nach genauer Prüfung aller Beweise' (Seite 11 des Urteils) mögliche Beziehungen zum organisierten Verbrechen komplett ausschließt."
Man habe Vertrauen in die Sportjustiz und wolle noch einmal betonen, dass der Klub vollständig mit den Behörden zusammengearbeitet habe.