Skandal um Juventus Turin: Matthijs de Ligt und weiteren Stars droht angeblich Sperre - Cristiano Ronaldo will klagen

Von Chris Lugert / Maximilian Lotz
Mathijs de Ligt
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Der Skandal um gefälschte Bilanzen könnte für Juventus Turin noch weitere drastische Folgen haben. Laut der spanischen Zeitung AS droht neben dem bereits verhängten Abzug von 15 Punkten auch noch eine Geldstrafe in Höhe von 50 Millionen Euro. Zudem könnten beteiligte Spieler nachträglich gesperrt werden.

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Wie italienische Medien berichten, könnten mehrere aktuelle und frühere Juve-Spieler von den Sanktionen betroffen sein. Bei der Zeitung La Repubblica ist von "mehrmonatigen Sperren" die Rede.

Laut eines Szenarios, das der italienische Journalist Paolo Ziliano von Il Fatto Quotidiano nach einem Blick ins Regelwerk der italienischen Sportgerichtsbarkeit entworfen hat, würde allen Spielern, die sich während der Covid-Pandemie auf die mutmaßlichen Pseudo-Gehaltskürzungen eingelassen haben, eine Sperre von 30 Tagen drohen.

Zu den möglicherweise betroffenen Spielern könnte somit auch der heutige Bayern-Star Matthijs de Ligt, der im Sommer 2022 für 67 Millionen Euro von Juve zum FCB gewechselt war, zählen. Inwiefern die Sperre wirkt, ist allerdings noch völlig offen. Zunächst müsste die FIFA beziehungsweise die UEFA die Strafe des italienischen Verbands bestätigen.

Droht Matthijs de Ligt eine Sperre? FC Bayern beobachtet Situation

"Das ist eher etwas für die Rechtsabteilung. Wir haben es auch nur aus den Medien erfahren. Mehr weiß ich nicht, ich habe es auch gerade zum ersten Mal gehört, demnach kann ich noch nichts dazu sagen", sagte Nagelsmann auf der FCB-Pressekonferenz am Freitag. Er hoffe natürlich nicht, dass de Ligt gesperrt werde, "aber ich weiß es nicht. Das ist außerhalb meines Zuständigkeitsbereichs."

Pressesprecher Dieter Nickles ergänzte: "Der FC Bayern beobachtet das - wie alle anderen auch. Mehr können wir dazu nicht sagen."

Zu den weiteren betroffenen Profis gehören etwa der heutige Römer Paulo Dybala, Weston McKennie, Leonardo Bonucci, Wojciech Szczesny, Adrien Rabiot und Juan Cuadrado.

Juventus Turin: 15 Punkte für laufende Saison abgezogen

Hintergrund ist eine Vereinbarung mit dem Klub, die die genannten Spieler unterzeichnet haben sollen. Der Alten Dame war in der vergangenen Woche in einem Berufungsverfahren vom nationalen Verband FIGC 15 Punkte für die laufende Saison abgezogen worden. Die Ermittler sahen es als erwiesen an, dass Juve während der Corona-Pandemie Gehälter schwarz ausbezahlt hatte, um die Bilanzen zu schönen. Außerdem soll der italienische Rekordmeister Transfers genutzt haben, um die Finanzberichte künstlich aufzubessern. Juve kündigte an, gegen das Urteil Berufung einzulegen.

Die Vereinbarung nicht unterschrieben hatte damals Cristiano Ronaldo, doch auch der Portugiese ist immer noch ein zentraler Faktor bei Juve. Denn den Berichten zufolge schuldet der Klub seinem ehemaligen Superstar weiterhin knapp 20 Millionen Euro Gehalt. In einem "geheimen Brief" soll der Verein Ronaldo zugesichert haben, die Gehälter, auf die er verzichtet hat, nachzuzahlen, auch wenn er den Klub verlassen sollte - was 2021 schließlich geschah.

Da Juve aber bis heute nicht bezahlt hat, erwägen Ronaldos Anwälte laut La Repubblica eine Zivilklage, deren erste Anhörung am 27. März stattfinden würde. Wie Libero berichtet, will CR7 daher zuvor nach Turin reisen, um sicherzustellen, dass er die ausstehende Summe erhält.

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