"Wir wollen Messi nicht verkaufen", sagte der 51-Jährige in einem Interview im klubeigenen TV-Sender, er wolle mit Sicherheit nicht als derjenige Präsident in die Barça-Geschichte eingehen, der die lange Ära des argentinischen Superstars an der spanischen Mittelmeerküste beendet.
Doch Bartomeu betonte auch, dass Enrique eine "große Karriere" im Klub bevorstehe, "er ist der ideale Trainer". Die beiden Streithähne werden wohl oder übel an ihrem Umgang miteinander arbeiten müssen.
Nach Wochen der Diskussionen über einen möglicherweise bevorstehenden Messi-Wechsel nach England, nicht enden wollenden Fragen und ständig neuen Gerüchten, geht Barça nun in die Offensive und wirbt mit aller Macht um die Gunst seines offenbar weiterhin verstimmten Ausnahmespielers.
Enrique lobt Messi öffentlich
Enrique nutzte in den vergangenen Tagen jedes Mikrofon, um seinen Superstar mit milden Worten öffentlichkeitswirksam zu streicheln.
"Seit dem Beginn der Saison ist er auf einem erstklassigen Level. Ich habe keinen einzigen Zeitpunkt gesehen, an dem er dieses Niveau verlassen hat", sagte der 44-Jährige nach dem 4:0 gegen Deportivo La Coruna am Sonntag, bei dem Messi zum 30. Mal drei Tore oder mehr im blau-rot-gestreiften Trikot erzielt hatte."Er ist die Nummer eins der Welt, auch wenn die Preise an andere vergeben wurden", äußerte Bartomeu mit Blick auf die Wahl des Weltfußballers, bei der sich Messi zum zweiten Mal in Serie seinem Erzrivalen Cristiano Ronaldo geschlagen geben musste. "La Pulga" (der Floh) sei glücklich in Barcelona und getrieben davon, in dieser Saison alle Trophäen zu gewinnen, ergänzte der Präsident.
Insbesondere Bartomeu, der wegen der ständigen Unruhe im Klub bereits für das Ende der Saison Neuwahlen ankündigte, will den FC Barcelona endlich befrieden. Die Zeiten des Chaos sollen vorbei sein, die zu Jahresbeginn mit der Entlassung von Sportdirektor Andoni Zubizarreta ihren Tiefpunkt fanden. Und zu denen Messi laut spanischer Berichte fleißig beigetragen hatte.
"Weiß nicht, wo ich nächstes Jahr bin"
Mit seinem Fehlen beim traditionellen Dreikönigstraining vor 11.300 Zuschauern soll er die Katalanen mächtig unter Druck gesetzt haben, doch noch einmal gründlich über die Personalie Enrique nachzudenken.
Ohne durchschlagendes Ergebnis allerdings. Daraufhin ließ Messi, der beim FC Chelsea und ausgerechnet bei Barças Champions-League-Gegner Manchester City auf dem Zettel stehen soll, bei der Verleihung des Goldenen Balles in Zürich kryptische Aussagen folgen ("Ich weiß noch nicht, wo ich nächstes Jahr bin").
Seit einigen Tagen schweigt der kleine Argentinier nun wieder und lässt Tore sprechen. So, wie er es seit 2004 eigentlich immer gemacht hat. Doch der Burgfrieden könnte sich bei sportlichen Rückschlägen schnell als brüchig erweisen.
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