Angesprochen auf den vergangenen Sommer, als Messi kurz vor einem Abgang aus Barcelona stand, sagte der 33-Jährige: "Es tut mir alles sehr leid. Barcelona ist mein Leben. Ich bin hier, seit ich 13 Jahre alt bin. Ich habe länger in Barcelona gelebt als in Argentinien und ich habe alles hier gelernt. Der Verein hat mich als Spieler ausgebildet."
Messi sei damals jedoch verärgert gewesen und fühlte sich an dem Punkt angekommen, an dem er Barca den Rücken kehrt: "Ich liebe den Verein, ich liebe Barcelona und ich habe das Gefühl, dass ich alles für den Verein gegeben habe, und dass ich alles, was der Verein mir gegeben hat, verdient habe. Es kam eine Zeit, in der ich dachte, dass ich einen Zyklus abgeschlossen hatte, dass ich eine Veränderung brauchte, wegen all der Unordnung."
Messi sprach von einer furchtbaren Entscheidung, die er getroffen hatte, um Barcelona zu verlassen: "Ich wusste, dass es keine bessere Stadt zum Leben gibt als diese, die Stadt, das Klima, alles. Meine Familie wollte nicht umziehen, aber ich hatte das Gefühl, dass es zu diesem Zeitpunkt das Beste für alle war. Ich dachte, dass sich ein Kreislauf geschlossen hatte."
Es entwickelte sich eine Art Schlammschlacht zwischen Messi und dem schließlich im Oktober zurückgetretenen Präsidenten Josep Maria Bartomeu, der auf einer Klausel beharrte und den Angreifer nicht aus seinem Vertrag ließ. Messi dazu: "Der Präsident fing an, Dinge durchsickern zu lassen, um mich als den Bösewicht darzustellen. Er hat mich um viele Dinge betrogen."Bartomeu habe ihn "mehrere Jahre lang in vielen Dingen getäuscht. Es gab keinen Klickmoment, es war ein ganzer Prozess."
Der Superstar ist sich sicher, dass er den Klub hätte in der vergangenen Transferperiode verlassen können, dass er eine juristische Auseinandersetzung für sich entschieden hätte: "Ich wusste, wenn ich vor Gericht gehe, bekomme ich recht, weil ich von vielen Anwälten bestätigt worden bin." Verklagen wollte er den FC Barcelona allerdings - und das ließ er schon vor Monaten durchblicken - nicht.
Lionel Messi über Barca: "Es ist wirklich schlimm"
Auch der Umgang mit dem langjährigen Torjäger Luis Suarez, ein guter Freund von Messi, stieß dem Argentinier übel auf. "Ich fand es verrückt, was sie mit Luis gemacht haben. Wegen der Art und Weise, wie er gegangen ist. Er ging umsonst, zahlte die restlichen Jahre seines Vertrages und schloss sich einem Team an, das für dieselben Ziele kämpft wie wir. Unglaublich." Suarez wechselte für rund sechs Millionen Euro zum Ligakonkurrenten Atletico Madrid.
Letztlich blieb Messi in Katalonien und nahm unter dem neuen Barca-Trainer Ronald Koeman wieder die Arbeit auf. Dennoch sieht er den Verein noch weit entfernt von seiner einstigen Glanzzeit: "Es ist eine schwierige Zeit für den Klub. Wir wissen, dass es dem Klub wirklich schlecht geht. Es ist wirklich schlimm und es wird schwer sein, wieder dahin zu kommen, wo wir waren."
Messi blickt aber zuversichtlich in die nahe Zukunft: "Ich möchte um alles kämpfen, was vor uns liegt. Ich weiß, dass der Verein auf Vereins- und Teamebene eine schwierige Zeit durchlebt und alles in Barcelona schwierig ist, aber ich freue mich darauf." Einen Wechsel im Januar schloss er zudem aus: "Ich werde nicht über einen ablösefreien Wechsel mit einem anderen Klub verhandeln. Ich habe gesagt, dass bis zum Saisonende noch alles passieren kann und offen ist. Wir werden erst einmal sehen, wie wir diese Saison beenden."
Lionel Messi: Seine Tore für Barcelona
Saison | Pflichtspiele | Tore |
2004/2005 | 9 | 1 |
2005/2006 | 25 | 8 |
2006/2007 | 36 | 17 |
2007/2008 | 40 | 16 |
2008/2009 | 51 | 38 |
2009/2010 | 53 | 47 |
2010/2011 | 55 | 53 |
2011/2012 | 60 | 73 |
2012/2013 | 50 | 60 |
2013/2014 | 46 | 41 |
2014/2015 | 57 | 58 |
2015/2016 | 49 | 41 |
2016/2017 | 52 | 54 |
2017/2018 | 54 | 45 |
2018/2019 | 50 | 51 |
2019/2020 | 44 | 31 |
2020/2021 | 18 | 10 |