"Die Zahl, die den größten Schaden anrichtet, ist das Ungleichgewicht der Vermögenswerte. Das negative Kapital von 500 Millionen Euro. Wenn wir nichts unternehmen, könnten wir in dieser Saison 150 Millionen Euro an Verlusten einfahren", sagte Romeu und formulierte einen alarmierenden Satz: "Ich habe es schon einmal gesagt: Wenn mir jemand 500 Millionen Euro geben will ... Das ist es, was wir brauchen, um Barca zu retten."
Allerdings habe sich die Situation bereits gebessert. "Es ist immer noch kritisch, aber der Vorteil im Vergleich zu vor einem Jahr ist, dass wir wissen, wo wir stehen und dass wir das Problem erkannt haben. Wir wissen, was das Drama ist", sagte er.
Im Zuge dessen listete Romeu auch noch einmal die aus seiner Sicht entscheidenden Fehler von Ex-Präsident Josep Maria Bartomeu und dessen Vorstand auf. "Es liegt an dem, was wir geerbt haben. Dinge, die sie getan haben, Dinge, die nicht gut gemacht wurden, Dinge, die sie nicht getan haben. Wenn wir zum Beispiel über den Espai Barca sprechen, der so wichtig ist, hat das zu drei Jahren weniger Einnahmen geführt", so Romeu mit Blick auf den Umbau des Camp Nou und weitere Infrastrukturprojekte des Klubs, die jetzt erst in Angriff genommen werden sollen.
Auf weit mehr als eine Milliarde Euro belaufen sich die Schulden des fünfmaligen Champions-League-Siegers. Barca will die Situation etwa durch den Verkauf der hauseigenen Barca Studios sowie durch die Merchandising-Abteilung BLM erreichen. "Barca Studios wurde bereits genehmigt und wir haben Angebote, aber sie gefallen uns nicht. Wir müssen die anderen Hebel nutzen: BLM und Fernsehrechte", erklärte Romeu.
"Für die BLM haben wir ein Angebot in Höhe von 275 Millionen Euro. Das ist ein gutes Angebot, wenn man bedenkt, dass das gesamte Barca Corporate auf 200 Millionen Euro geschätzt wurde. Aber für uns ist es nicht genug. Um mehr Geld zu bekommen, brauchen wir Zeit, und das ist das Damoklesschwert, das über uns schwebt. Zeit und Geduld", erklärte Romeu weiter.
FC Barcelona lehnt Deal mit CVC endgültig ab
Endgültig vom Tisch ist trotz der Finanzprobleme der Deal mit dem Finanzunternehmen CVC. Dieses hatte eine Vereinbarung mit der spanischen Liga erzielt, die Barca von Beginn an ablehnte. Zwischenzeitlich jedoch wurde ein Beitritt zu dem Deal wieder geprüft. Nun steht die endgültige Absage fest - obwohl Barca auf einen Schlag einen Großteil seiner Probleme aus dem Weg geräumt hätte.
"Wenn wir das getan hätten, hätten wir in einem Jahr das erreicht, was wir in fünf Jahren erreichen wollen. Wir hätten es den Mitgliedern vorgelegt und es wäre angenommen worden. Aber es hätte den Verein schlechter gestellt, als zu dem Zeitpunkt, als wir ihn übernommen haben. Warum sollten wir Schulden zu mehr als zehn Prozent abbezahlen, wenn wir ein anderes Angebot mit Zinsen von weniger als zwei Prozent erhalten haben?", erklärte Romeu.
Kurzfristig sollen die Gehälter heruntergeschraubt werden, wozu vor allem die Routiniers im Klub ihren Beitrag leisten sollen. Kapitän Sergio Busquets hatte sich allerdings bereits darüber beschwert.