Nach Informationen der "Bild"-Zeitung sollen bereits erste Gespräche laufen. Ein enger Vertrauter des ehemaligen deutschen Nationaltrainers soll am Freitag mit Brian Barwick, dem Generalsekretär des englischen Verbandes FA, ein 20-minütiges Telefonat geführt haben und sich intensiv über die Planung der FA erkundigt haben.
Klinsmann lehnte bisher jeglichen Kommentar zu diesem Thema ab. Die Engländer suchen nach dem peinlichen Aus in der EM-Qualifikation einen Nachfolger für den entlassenen Steve McClaren.
Wunschkandidaten sagen ab - Schuster im Gespräch
Die Wunschkandidaten Martin O'Neill (Aston Villa), Sam Allardyce (Newcastle United) und Jose Mourinho haben bereits abgesagt. Bewerbungen gab es dagegen von der Italien-Fraktion. Fabio Capello und Marcelo Lippi haben öffentlich ihr Interesse bekundet.
Einem Bericht der spanischen Sporttageszeitung "Marca" zufolge soll auch Bernd Schuster ein Thema sein. Der Coach von Real Madrid habe einen Anruf von Barwick erhalten, schrieb das Blatt. Ziel sei zunächst gewesen, herauszufinden, ob der Deutsche Interesse hätte und zur Verfügung stünde. Im Falle eines Angebots wäre die offerierte Summe kaum auszuschlagen, meint die Zeitung. Allerdings drehe sich für Schuster derzeit alles um Real Madrid. Der Deutsche selbst äußerte sich zu den Spekulationen nicht.
Die Ausgangsposition Klinsmanns ist dagegen eine andere und seine Chancen stehen gut. Seit seiner erfolgreichen Zeit als Spieler bei den Tottenham Hotspur genießt er einen ausgezeichneten Ruf auf der Insel. Mit seiner innovativen Art könnte er dem kriselnden englischen Fußball neues Leben einhauchen und eingefahrene Strukturen in der FA aufbrechen.
Die englische Zeitung "The Mirror" zitiert einen Freund Klinsmanns mit den Worten: "Es wäre ein Traumjob für Jürgen. Es ist das, was er wirklich machen will. Er glaubt auch nicht, dass es ein Problem sein könnte, als Deutscher für England auf der Bank zu sitzen."
Unterstützung von Beckenbauer und Löw
Auch Franz Beckenbauer hält Klinsmann für den Richtigen. "Jürgen ist ein Mann, der klare Vorstellungen hat und diese auch gegen Widerstände durchsetzt", schreibt der Kaiser in seiner "Bild"-Kolumne.
Bundestrainer Joachim Löw spricht sich ebenfalls für seinen ehemaligen Chef aus: "Jürgen und England? Das kann ich mir vorstellen. Wenn wir dann auch noch in der WM-Qualifikation gegeneinander spielen..."
