Zahlreiche Persönlichkeiten aus der Welt des Fußballs kritisieren die Personalie, da Lima bislang nicht durch ihre Verbundenheit zu diesem Sport aufgefallen war.
Bonita Mersiades, Mitarbeiterin an Australiens WM-Bewerbung, etwa echauffierte sich bei LinkedIn: "Dass die Fifa Frau Lima als globale Fan-Botschafterin ausgewählt hat, zeigt, wie sehr die Fifa den Kontakt zu den Fußballfans verloren hat und wie wenig sie sich verändert hat."
Ähnlich äußerte sich Moya Dodd, ehemalige australische Nationalspielerin und heute im WM-Organisationskomitee tätig, gemäß The Athletic: "Wenn ein Mädchen Fußball spielt, sieht die Welt sie anders. Anstatt Komplimente für ihr schönes Aussehen oder ihr hübsches Kleid zu bekommen, wird sie für ihre spielrettenden Tacklings und ihre brillanten Torschüsse gelobt. In einem WM-Jahr sollte diese Botschaft in der ganzen Welt laut und deutlich zu hören sein. Wie ein Supermodel da hineinpasst, ist wirklich rätselhaft."
Kritik kam auch von Gen Dohrmann. Die Präsidentin von Women Sport Australia sagte im Guardian: "Es ist definitiv ein anderer Ansatz als bei den Männern. Wenn einer wie Cristiano Ronaldo das Aushängeschild der Männer-WM ist, warum brauchen wir ein Supermodel, wenn wir Megan Rapinoe oder Sam Kerr wählen könnten?"
Der Weltverband hatte Anfang der Woche verkündet, Lima zur offiziellen Botschafterin zu ernennen. FIFA-Präsident Gianni Infantino begründete die Wahl der Brasilianerin: "Wenn man Adriana Lima kennenlernt, empfindet man sofort ihre Wärme und ihre Freundlichkeit und man spürt ihre große Leidenschaft für das schönste aller Spiele. Sie lebt und atmet den 'Futebol' förmlich und ist genau deswegen ein hervorragendes Bindeglied zwischen der FIFA und den Fussballfans überall auf der Welt."