Zinedine Zidane hat den Trainingsboykott der französischen Nationalmannschaft am vergangenen Sonntag scharf kritisiert.
"Ich kann diese Maßnahme nicht nachvollziehen. Wir sind hier bei einer WM. Da muss man sich doch zusammenreißen", sagte der Welt- und Europameister am Montag in Johannesburg.
Zur Suspendierung von Stürmer Nicolas Anelka, der Trainer Raymond Domenech in der Halbzeit der Partie gegen Mexiko am vergangenen Donnerstag (0:2) beleidigt hatte, äußerte sich Zidane zurückhaltend.
"Anelka hatte viel Kredit. Zu dem, was er gesagt hat, will ich mich gar nicht äußern. Aber es darf nicht sein, dass Dinge aus der Mannschaft nach außen dringen. Die Umkleidekabine ist heilig."
Zidane: "Unter Blanc wird sich alles ändern"
Auf die Frage, wer der Maulwurf sein könnte, antwortete der 37-Jährige: "Ich habe keine Ahnung. Ich weiß es wirklich selbst nicht." Zidane geht jedoch davon aus, dass sich die Wogen nach der WM und der Ablösung von Domenech durch Laurent Blanc wieder glätten werden. "Unter Blanc wird sich alles ändern", sagte der dreimalige Weltfußballer.
Trotz des Skandals um Anelka steht Zidane weiter zur "Equipe Tricolore". "Es ist zwar schlimm, was passiert ist. Aber ich habe viele Jahre das Nationaltrikot getragen.
Zidane hofft auf ein Weiterkommen
Deshalb bin ich weiter ein Anhänger dieser Mannschaft", sagte der 108-malige Nationalspieler und hofft vor dem letzten WM-Gruppenspiel des Vize-Weltmeisters am Dienstag in Bloemfontein gegen Gastgeber Südafrika (Di. 15.45 Uhr im LIVE-TICKER und auf SKY) noch immer auf ein Weiterkommen Frankreichs.
"Ich hoffe, dass sich die Spieler auf das Fußballspielen besinnen und nach dem letzten Strohhalm greifen. Wer weiß, vielleicht wird Frankreich ja noch Weltmeister", meinte Zidane, der 2006 im WM-Endspiel in Berlin gegen Italien in der Verlängerung nach einem Kopfstoß gegen Marco Materazzi die Rote Karte gesehen hatte. Im Elfmeterschießen hatten sich damals die Azzurri durchgesetzt.