WM

Kanu drängt in die Startelf

SID
Nwankwo Kanu saß in letzter Zeit häufig auf der Ersatzbank in Nigerias Nationalmannschaft
© Getty

Zum Abschied rührt Maurermeister Otto Rehhagel noch einmal Beton an. Aller Kritik aus der Heimat zum Trotz setzt Griechenlands Nationaltrainer gegen Nigeria (15.45 Uhr im LIVE-TICKER und auf SKY) auf die totale Defensive. Drei Innenverteidiger sollen den Super Eagles die Flügel stutzen. Bei Nigeria hofft Altstar Kanu auf einen Einsatz.

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Die Mauertaktik von König Otto, die daheim Medien und Fans harsch kritisieren, findet in der Mannschaft noch immer Unterstützung.

"In den wichtigen Begegnungen der vergangenen Jahre haben wir immer aus einer kompakten Defensive heraus auf Konter gespielt. Das müssen wir beibehalten", sagte Stürmer Dimitris Salpingidis.

Die Viererkette, die von den Südkoreanern zum Auftakt mehrmals auseinandergenommen worden war, soll entweder der angeschlagene Vangelis Moras oder Christos Patsatzoglou in der Mitte verstärken.

Während Rehhagel gegenüber der Mannschaft schon über seinen Abschied sprach, sehnt die Presse in Griechenland ein Ende der Ära des 71-Jährigen herbei. "Otto hat einen guten Abgang verdient", schrieb die Zeitung "Exedra", "lasst uns die WM mit Anstand zu Ende bringen."

Abschied nach der WM?

Der älteste Trainer der WM-Geschichte, dessen Vertrag nach der Weltmeisterschaft ausläuft, hatte seine Spieler bereits auf das nahende Ende der Zusammenarbeit eingestimmt: "Es könnten die letzten Tage sein, die wir gemeinsam verbringen."

Die offizielle Sprachregelung der Griechen ist jedoch, dass noch keine Entscheidung über die Zukunft des EM-Helden von 2004 gefallen sei.

"Wir konzentrieren uns jetzt voll und ganz auf die nächsten Spiele. Es hat sich nichts geändert: Wir werden nach der WM mit Otto sprechen", sagte Verbandssprecher Mikalis Tsapidis.

Intern hat König Otto die Kritiker zum Schweigen gebracht. Kapitän Georgios Karagounis, der nach seiner Auswechselung zur Halbzeit gegen Südkorea stinksauer eine Aussprache mit dem Trainer gefordert hatte, entschuldigte sich bereits für sein Verhalten.

Nigeria seit sechs WM-Spielen sieglos

"Das ist im Eifer des Gefechts passiert", sagte der Mittelfeldspieler und versicherte dem Coach: "Ich stehe voll und ganz hinter dem Trainer und der Mannschaft."

Während die bei Weltmeisterschaften weiter tor- und punktlosen Griechen wohl schon um ihre letzte Chance spielen, ist die Ausgangssituation für Nigeria etwas freundlicher.

Nach dem 0:1 gegen Argentinien kommen nun die vermeintlich leichten Gegner. "Wir müssen ganz einfach drei Punkte holen", sagte Wolfsburgs Stürmer Obafemi Martins: "Wir haben immer noch eine gute Chance."

Allerdings kämpfen die Super Eagles gegen eine mittlerweile beachtliche Negativserie. Seit dem 1:0 gegen Bulgarien in der Vorrunde 1998 haben sie sechs WM-Spiele nicht gewonnen, davon fünf verloren.

Kanu will spielen

"Ich weiß, dass meine Super Eagles mit dieser Situation sehr gut klarkommen werden", sagte Trainer Lars Lagerbäck: "Die Stimmung ist sehr positiv."

Einer drängt besonders auf einen Einsatz: Stürmer Nwankwo Kanu, der Olympiasieger von 1996, der seine dritte WM bestreitet.

"Ich weiß, dass ich nicht bis 50 spielen kann", sagte der 33-Jährige.

"Dies wird meine letzte WM sein, aber ich fühle, dass ich noch immer einiges bieten kann."

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