"Ich weiß nicht, warum immer über die Aufstellung diskutiert wird. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht", erklärte der ehemalige Trainer von Borussia Dortmund vor dem Spiel, in dem einem der beiden Auftaktsieger schon der Einzug ins Achtelfinale gelingen könnte.
Will heißen: Keine Experimente, van Marwijk wird im zweiten Spiel der Gruppe E auf die Anfangsformation des Spiels gegen Dänemark (2:0) setzen. Zur Verfügung steht aber alles, was Rang und Namen hat.
Bis auf Arjen Robben. Es sei denn, der Dribbel-Künstler von Bayern München macht nach seinem Muskelfaserriss weiter gute Fortschritte. Im Training am Freitag absolvierte er mit den Mannschaftskollegen bereits wieder einige Übungen.
Van der Vaart vermisst Rückendeckung
Ein Risiko will van Marwijk allerdings nicht eingehen, Robben soll frühestens im letzten Vorrunden-Spiel gegen Kamerun eingesetzt werden. Das bedeutet auch: Im Mittelfeld wird wohl erneut der ehemaligen Hamburger Rafael van der Vaart starten.
Der hatte sich unter der Woche öffentlich beklagt, dass er sich nie einen schlechten Tag erlauben könne. Gegen Dänemark war er nach 67 Minuten durch HSV-Angreifer Eljero Elia ersetzt worden, der maßgeblich am 2:0 beteiligt war. Dennoch wird der Youngster gegen Japan nicht erste Wahl sein, sondern erneut als Joker gebracht werden.
Geschichte darf sich gerne wiederholen
Den Niederländern wäre es wohl nicht unrecht, liefe das Spiel am Samstag wie das erste und bislang auch einzige gegen Japan im vergangenen Jahr. Da wurden die Niederländer allerdings erst eine Stunde lang ausgespielt, um den Asiaten dann noch drei Tore einzuschenken.
"Die ersten 60 Minuten hat Japan dominiert, aber wir haben gewonnen. Unser Coach hat gesagt, dass es der einzige Gegner war, der uns zuletzt Probleme bereiten konnte. Also werden wir es dabei belassen", sagte Spielmacher und Champions-League-Sieger Wesley Sneijder.
Japan-Coach voller Sorge
Van Marwijks Kollege Takeshi Okada blickte mit etwas Sorge auf die Möglichkeiten der Niederländer. "Sie haben zu viele gute Spieler. Ich bin auch besorgt über die Spieler, die auf der Bank sitzen", sagte der Nationalcoach der Blauen Samurai, die mit dem 1:0 gegen Kamerun erstmals auf fremden Boden bei einer WM-Endrunde gewonnen hatten.
Dennoch will der Hobby-Dichter, der wegen seines WM-Ziels "Halbfinale" in Japan bereits verulkt worden war, gegen den zweimaligen Vize-Weltmeister auf Sieg spielen lassen. "Meine Spieler sind hochmotiviert und heiß auf den Anpfiff. Ich bin zur Hälfte Idealist und zur Hälfte Realist. Wir wollen auf Sieg spielen", sagte der 53-Jährige.
Nach der WM-Endrunde will er seinen Posten übrigen abgeben und Farmer werden.