Die Freundin des spanischen Nationaltorwarts Iker Casillas ist in ihrer Heimat stark in die Kritik geraten. Sara Carbonero, die als Journalistin für den Fernsehsender Telecinco arbeitet, habe gegen "arbeitsethische Grundsätze" verstoßen, lautet der Vorwurf des Presseverbandes von Madrid. "Es ist eine Schande. Als Journalistin sollte sie wissen, dass man keine emotionale Bindung zu den Geschichten haben darf, über die man berichtet", sagte Fernando Gonzalez Urbaneja, Vorsitzender des Verbandes.
Vor der WM-Auftaktbegegnung gegen die Schweiz hatte Carbonero direkt hinter dem Tor gestanden, wo sich Casillas warmmachte, um über das Spiel zu berichten. Beim anschließenden 0:1 hatte der Torwart eine Teilschuld am entscheidenden Gegentreffer. Medien hatten daraufhin spekuliert, der Profi von Real Madrid sei wegen der Anwesenheit seiner Freundin hinter dem Tor nicht ganz bei der Sache gewesen. Nach dem Spiel trat Casillas noch bei Carbonero zum Interview an.
Carboneras Arbeitgeber wehrte sich gegen die Vorwürfe. "Die FIFA hat entschieden, dass die Field Reporter sich hinter dem Tor aufhalten müssen", teilte der Sender mit. "Wir fragen uns, was passiert wäre, wenn der Sender einer weiblichen Journalistin wegen ihres Privatlebens einen Job weggenommen hätte, den sie hervorragend macht", heißt es weiter in dem Statement.