WM

Robben hat eine Mission

SID
Arjen Robben und die Niederländer wollen ihre Siegesserie fortsetzen
© getty

Arjen Robben will die WM-Siegesserie mit der Elftal fortsetzen. Das Überraschungsteam aus Mittelamerika soll die Niederländer nicht aufhalten. Das Ziel heißt Maracana, die nächste Etappe dorthin führt Oranje nach Salvador da Bahia, ins Viertelfinale am Samstag (22.00 Uhr im LIVE-TICKER) gegen Costa Rica.

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Das Meer ist nur ein paar Schritte vom niederländischen Mannschaftshotel entfernt. Doch Arjen Robben hat keinen Blick für Sand und Palmen. "Wir sind nicht hier, um das Wetter zu genießen und am Strand zu liegen", sagt der Bayern-Star: "Wir sind auf einer Mission."

Als die Niederländer ihr WM-Unternehmen planten, hatten sie eher Italien, England oder Uruguay als fünften Gegner erwartet.

Doch auch vor den Ticos aus Mittelamerika, die mit ihrem WM-Märchen die Fußball-Welt überraschen, hat Robben großen Respekt: "Sie waren wirklich beeindruckend. Sie haben gezeigt, dass sie eine starke Mannschaft sind. Wir müssen uns sehr gut vorbereiten, um sie zu schlagen."

"Wir träumen vom Halbfinale"

Die historische Erfolgsserie des Außenseiters soll jedoch weitergehen, wenn es nach Junior Diaz geht. "Wir träumen vom Halbfinale", sagt der Linksverteidiger von Mainz 05. Ihr Ziel haben die Mittelamerikaner allerdings schon längst erreicht. "Wir sind nach Brasilien gekommen, um für eine Überraschung zu sorgen", erklärt Diaz. Erstmals in der WM-Geschichte unter den besten Acht zu stehen, ist mehr als das.

Für Oranje indes ist das Viertelfinale noch zu wenig - auch wenn "die Erwartungen nicht so hoch waren", wie Robben betont. Wenn der Stürmer mit seinen Kollegen vor dem Spiel vom Catussaba Ressort Hotel im Mannschaftsbus zur Arena Fonte Nova fährt, kommen Erinnerungen hoch. Vor drei Wochen fegten sie hier Welt- und Europameister Spanien mit 5:1 aus dem Stadion. "Oranje wieder da, wo der Zauber begann", schrieb "De Telegraaf", als die Niederländer am Donnerstag nach Salvador umzogen.

Nicht nur Robben, der eine Weltklasseleistung zeigte und zwei Tore erzielte, denkt gerne an die "neue Quelle" zurück. Auch sein Sturmpartner Robin van Persie: Sein sensationeller Flugkopfball war das erste WM-Tor für Oranje in Brasilien - und der Startschuss einer Mission, die im Finale am 13. Juli in Rio de Janeiro enden soll.

Kritik nach Schwalbe

Eine andere Flugshow hatte zuletzt Robben in Verruf gebracht. Seine "Schwalbe" beim 2:1 im Achtelfinale gegen Mexiko brachte dem 30-Jährigen, zuvor nicht nur wegen seiner drei Tore der beste Spieler der WM-Vorrunde, heftige Kritik von allen Seiten ein.

In der Elftal dagegen ist er unumstrittene Führungspersönlichkeit. "Er ist einer, der jeden scharf macht", sagte Mittelfeldspieler Georginio Wijnaldum: "Er ist ein echter Anführer, und er entscheidet Spiele. Er ist für die gegnerische Abwehr eine Plage."

Für Dirk Kuyt, vom Stürmer zum linken Verteidiger umgeschult, steht ohnehin fest: "Ich würde Arjen gegen keinen Spieler der Welt tauschen, er spielt eine fantastische WM." Der Bayern-Star selbst, mit offiziell gemessenen 37 km/h der Sprint-Weltmeister in Brasilien, fühlt sich "in der Form meines Lebens".

"Das ganze Land steht hinter uns"

Auch gegen Costa Rica wird Robben wieder eine Schlüsselrolle einnehmen. Vor dem überragenden Torwart Keylor Navas, der nach seinen Heldentaten in den ersten vier Spielen schon ein Angebot vom Champions-League-Finalisten Atletico Madrid bekommen hat, steht die Fünfer-Abwehrkette als Prunkstück der Costa-Ricaner. An ihr bissen sich schon Wayne Rooney und Mario Balotelli die Zähne aus.

Diese Erfahrung soll auch Robben machen, hofft Junior Diaz. Der Mainzer, der wie sein Bundesliga-Kontrahent bisher jede WM-Minute spielte, will am Sonntag noch nicht den Heimflug antreten. "Wir wollen für Costa Rica Geschichte schreiben", sagte der 30-Jährige, "das ganze Land steht hinter uns."

Der WM-Kader der Niederlande im Überblick