Land: Russland
Einwohner: 143,6 Millionen
FIFA-Weltrangliste: 18
WM-Teilnahmen: 9
Größter WM-Erfolg: Vierter 1966
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Der Star: Alan Dzagoev. Sein Stern ging bei der EURO 2012 auf, doch danach wurde es eher ruhig um den offensiven Mittelfeldspieler. Trotzdem ist er die große Hoffnung der Sbornaja in Brasilien. Technisch stark, sehr gute Spielübersicht und Torgefahr - Dzagoev verkörpert ein Gesamtpaket, das wenig Wünsche offen lässt. Seit Jahren wird der 22-Jährige mit verschiedensten Klubs aus den Top-Ligen Europa in Verbindung gebracht. Bisher schnürt er seine Schuhe aber weiterhin für ZSKA Moskau. Hatte im Vorfeld der WM einige Verletzungprobleme und kämpft noch um die richtige Fitness. Dennoch ist Dzagoev der internationale Durchbruch in Brasilien durchaus zuzutrauen.
Der Trainer: Fabio Capello. Der Italiener leitet seit dem unglücklichen Ausscheiden bei der Europameisterschaft 2012 die Geschicke in Russland. Und das äußerst erfolgreich. In einer Gruppe mit Portugal setzte sich die Sbornaja als Erster durch und schlug das Team um Cristiano Ronaldo zu Hause verdient mit 1:0. Der Italiener setzt vor allem auf ein klares taktisches Konzept. So spielen die Russen meist in einem 4-3-3 -System. Capello hat dem Team wieder eine klare Handschrift verpasst und eine Truppe geformt, die an guten Tagen jedem Gegner Probleme bereiten kann. Für den 67-Jährigen ist es die zweite WM als Trainer. 2010 schied er mit den Engländern gegen Deutschland im Achtelfinale aus. Vor einigen Wochen kündigte er sein Karriereende nach der WM 2018 an.
Der Kapitän: Roman Shirokov. An ihm scheiden sich in ganz Russland die Geister. Er ist ein Typ der extrem polarisiert, dem Team aber sportlich auch sehr weiterhilft. Ein echter Leadertyp, der in seiner Karriere schon das ein oder andere Mal angeeckt ist. Zwischenzeitlich war seine Karriere schon beendet, als er in der 4. Russischen Liga kickte. Aus der Jugend von ZSKA Moskau ging es auf ein kleine Odyssee mit zehn Vereinen in den letzten 15 Jahren. Hatte sein Glück vermeintlich in St. Petersburg gefunden, wurde 2012 zum wichtigsten Spieler in der russischen Premier Liga gewählt, verkrachte sich dann aber mit dem damaligen Coach Luciano Spaletti und flüchtete zu FK Krasnodar, soll aber nach der WM wieder in die Zarenstadt zurückkehren. Wenn die Pferde nicht mit ihm durchgehen, wird er die Sbornaja in Brasilien aufs Feld führen - doch bei Shirokov kann mann sich da nie so sicher sein.
Der Spieler im Fokus: Alexander Kokorin. Erzielte in 22 Einsätzen für Dinamo Moskau an der Seite von Kevin Kuranyi zehn Treffer, zudem steuerte der 23-Jährige neun Vorlagen bei. Die WM ist das erste große Turnier für Kokorin, der sowohl in vorderster Front, als auch als hängende Spitze oder auf den Außen einsetzbar ist. Besonders seine Flexibilität dürfte ihm unter Capello einen Platz im Team bringen. Schon seit Jahren galt er als hoffnungsvolles Talent im russischen Fußball, in der letzten Saison ist ihm endgültig der Durchbruch gelungen. In 19 Länderspielen erzielte er fünf Treffer. Gut möglich, dass in den nächsten Wochen noch der ein oder andere hinzu kommt.
Die Wunschelf (4-3-3): Akinfeev - Kozlov, Berezutski, Ignashevich, Kombarov - Denisov - Shirokov, Faizulin - Dzagoev, Kokorin - Kerzhakov
Die Prognose: Das Achtelfinale sollte für die Russen in jedem Fall drin sein. Nach der starken Quali sind auch im eigenen Land die Ansprüche gewachsen, weil Trainer Capello der Mannschaft ein neues Gesicht gegeben hat und das Team von Altlasten (Arschavin) befreit hat. Das Team ist immer noch sehr erfahren, hat mit Dzagoev und Kokorin aber auch zwei Youngster, die den Unterschied ausmachen können. Die Parallelgruppe im Achtelfinale ist schwer, aber die Russen haben bewiesen, dass sie Portugal schlagen können. Das Viertelfinale ist machbar.
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