Demnach sei die Werbung des Weltverbandes zur Klimaneutralität bei der WM irreführend gewesen. Das Turnier sei somit umweltfreundlicher dargestellt worden, als es am Ende war.
Die Umweltschützer werfen dem Bericht zufolge Präsident Gianni Infantino zudem "Greenwashing" - PR-Methoden, die darauf zielen, einem Unternehmen in der Öffentlichkeit ein umweltfreundliches Image zu verleihen - vor.
Auf ihrer Website bewirbt die FIFA die WM im Katar als das erste "vollständig klimaneutrale Turnier". Klimaforscher und Umweltschützer behaupten jedoch, dass die Behauptung nicht korrekt sei. So sei laut Blick unter anderem die CO₂-Bilanz mit Zertifikaten verschleiert worden, hinter denen der katarische Staat steht. Außerdem würden die Angaben auf einer fragwürdigen Buchhaltung der Emissionen und auf Kompensationsprogrammen von zweifelhafter Qualität basieren.
Ein juristischer Sekretär der Lauterkeitskommission bestätigte das Verfahren bereits, ohne auf Details einzugehen. "Wir möchten, dass die Fifa ihre Ressourcen statt in Greenwashing in die Vermeidung von Emissionen investiert. Wir sind zuversichtlich, dass die Kommission die Verstöße der Fifa gegen lautere Werbung verurteilt und damit ein deutliches Signal an den Weltfußballverband sendet", sagte Christian Lüthi, Geschäftsleiter der Klima-Allianz.
Die FIFA bestritt derweil alle Vorwürfe. Die Urteile der Lauterkeitskommission sind jedoch auch nicht rechtlich durchsetzbar, sie dient ausschließlich zur Selbstkontrolle in der Kommunikationsbranche.
Zuletzt hatte bereits die deutsche Verbraucherzentrale die FIFA wegen "Greenwashing" und "irreführender" Werbeaussagen abgemahnt. "Die Fifa versucht, eine Großveranstaltung in der Wüste als Klima-Vorzeigeprojekt zu verkaufen. Es handelt sich um die bewusste Täuschung der Fußballfans und der Öffentlichkeit", sagte Ramona Pop, Chefin des Verbraucherzentrale-Bundesverbands.