Es klingt natürlich abgedroschen, ist aber trotzdem so: Ein Drehbuchschreiber hätte sich den WM-Triumph von Lionel Messi mit Argentinien nicht besser ausdenken können. Mit 35 Jahren hat Messi seine Geschichte im Weltfußball in einem dramatischen Finale eigentlich vollendet. Wie geht es jetzt weiter?
"Aufhören, wenn es am schönsten ist" hat Messi ja schon ausgeschlossen. Er möchte noch ein paar Spiele für Argentinien als Weltmeister machen. Außerdem geht das ja gar nicht, bald steht wieder Vereinsfußball mit PSG an. Und: Messi ist auch einfach noch zu gut, um jetzt auf dem eigentlichen Höhepunkt seine Karriere zu beenden. Auch nach dieser Saison, wenn sein Vertrag in Paris auslaufen wird.
Läuft es weiter nach Drehbuch, müsste Messi als Nächstes mit PSG eigentlich die Champions League gewinnen. So unrealistisch ist das auch gar nicht. Als man bei Achtelfinalgegner Bayern München die Auftritte von Messi und PSG-Kollege Kylian Mbappé im WM-Finale gesehen hat, bekam man sicher nicht die große Lust auf das Duell mit der Pariser Offensive. Wenn die PSG-Superstars ihre Form halten, können sie den so heiß ersehnten Henkelpott wirklich endlich holen.
Und sollte Messi dann tatsächlich nochmal dort verlängern? Wenn es nach Drehbuch geht? Für ein hollywoodreifes Happy End kann es nur noch den einen, perfekten, letzten Akt geben: eine Rückkehr zum FC Barcelona! Nur so wäre die Geschichte wirklich vollständig vollendet.
Oder will ernsthaft jemand sehen, wie Messi bei Inter Miami zum Soccer-Botschafter in den USA wird? Der verlorene Sohn muss dahin zurück, wo sein Aufstieg begann. Die Stadt würde ihm noch mehr als je zuvor zu Füßen liegen, keiner würde ihm den Abschied übel nehmen. Und Geld darf bei der Rückkehr des Jahrhunderts keine Rolle spielen. Eine Ablöse wird eh nicht fällig, beim Gehalt wird der FC Barcelona schon irgendeinen Trick finden. Egal. Hauptsache, die Geschichte bekommt ihr Happy End.