Die Abstiegssorgen sind schon groß genug, doch nun muss sich Dynamo Dresden inmitten der Krise auch noch auf die Suche nach einem neuen Sportdirektor begeben. Der bisherige sportliche Leiter Steffen Menze wird den Fußball-Zweitligisten im Sommer nach etwas mehr als drei Jahren auf eigenen Wunsch verlassen. Das teilte der ehemalige Profi dem Klub an seinem 45. Geburtstag am Dienstag mit.
"Diese Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, aber sie ist in mir gereift. Nach Ablauf meines Vertrages möchte ich für mich persönlich eine neue Herausforderung suchen", sagte Menze: "Ich hatte in Dresden in den letzten drei Jahren eine sehr intensive und schöne Zeit mit Höhen und Tiefen, die im Fußball dazu gehören. Auf das, was wir in dieser Zeit gemeinsam erreicht haben, bin ich stolz."
Menze arbeitete seit März 2011 als Sportdirektor beim achtmaligen DDR-Meister und war zudem zweimal Interimstrainer der Sachsen. Nach der Beurlaubung von Ralf Loose im Dezember 2012 war er genauso für kurze Zeit für die Mannschaft verantwortlich wie nach der Beurlaubung von Peter Pacult im August 2013. Nun läuft sein Vertrag am 30. Juni aus.
Dresden mitten im Abstiegskampf
Menzes nicht unbedingt überraschende Abschiedsankündigung kommt in einer für den Klub schwierigen Zeit. Die Dresdner liegen vor dem ersten Spiel des Jahres am 8. Februar bei Union Berlin auf dem vorletzten Tabellenplatz und müssen sich für den Verbleib in der 2. Liga deutlich steigern. Als schlechtestes Team eines Quartetts mit jeweils 21 Punkten sind die Nichtabstiegsplätze zwar greifbar, doch erneut muss wohl bis zum letzten Spieltag gezittert werden.
"Ich bin überzeugt davon, dass wir mit Trainer Olaf Janßen auch in dieser Saison unser Ziel, den Klassenerhalt, erreichen werden. Dafür werde ich mich bis zum Schluss mit voller Kraft einbringen", sagte Menze. Aus 19 Spielen gab es für den ehemaligen Bundesligisten bislang nur vier magere Siege, einzig Schlusslicht Energie Cottbus (3) hat noch seltener gewonnen.
Zuletzt hatte sich Dynamo 2013 erst in der Relegation gegen den VfL Osnabrück den Klassenerhalt gesichert. Nach dem Aufstieg zwei Jahre zuvor war es einer der größten Erfolge Menzes, der mit Dresden schwere Zeiten durchgemacht hat. Durch einige gewaltbereite Problemfans stand der Klub immer wieder im Fokus, musste unter anderem den Ausschluss aus dem DFB-Pokal verkraften und sich immer wieder mit Geschehnissen abseits des Platzes beschäftigen.
Lob von Müller
Auch wegen diesen Faktoren lobte Dresdens Geschäftsführer Christian Müller Menze für dessen Arbeit. "Er hat maßgeblich dazu beigetragen, dass sich der Verein sportlich weiter entwickelt hat. Wir bedauern seine Entscheidung, respektieren aber seinen Wunsch nach Veränderung", sagte Müller.Während seiner aktiven Zeit spielte Menze zwischen 1987 und 2004 unter anderem für Hannover 96, Eintracht Frankfurt und Union Berlin. Bei welchem Verein und in welcher Funktion es für ihn weitergeht, ist momentan genauso offen wie die Frage nach seinem Nachfolger in der sächsischen Landeshauptstadt.
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