Die Entscheidung über die Zukunft von Heiner Brand als Handball-Bundestrainer verzögert sich und fällt voraussichtlich nicht am Montag. "Derzeit gibt es noch keinen Termin für das Gespräch. Es ist wahrscheinlich, dass wir uns erst am Dienstag zusammensetzen. Oder am späteren Montagabend", sagte DHB-Vizepräsident Horst Bredemeier am Montagmorgen. "Es ist auch alles nicht mehr so brandheiß wie noch vor ein paar Tagen."
Nach dem WM-Debakel in der vergangenen Woche in Schweden wollten sich Brand, Bredemeier und DHB-Präsident Ulrich Strombach ursprünglich am Montag zu einem Krisengipfel in Gummersbach treffen. Da Strombach nach dem WM-Finalwochenende aber am Morgen noch in Malmö war, gab es vorerst noch keinen genauen Zeitpunkt.
Spekulationen um Rücktritt
Brand hatte seine Zukunft unmittelbar nach dem enttäuschenden elften WM-Platz und der verpassten Teilnahme an den Qualifikationsturnieren für Olympia 2012 in London zunächst offen gelassen.
Deshalb war spekuliert worden, dass der frühere Abwehrspezialist trotz eines bis Mitte 2013 laufenden Vertrages zurücktreten und in die DHB-Führungsetage wechseln könnte. Als Nachfolger wurden bereits die früheren Nationalspieler und Ex-Weltmeister Christian Schwarzer und Markus Baur gehandelt. Brand hatte die Nationalmannschaft 1997 übernommen und saß in Schweden zum 17. Mal bei einem großen Turnier als Bundestrainer auf der Bank.
Seine größten Erfolge mit der Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) waren 2007 der Gewinn des Weltmeister-Titels im eigenen Land und drei Jahre zuvor der Triumph bei der EM in Slowenien. Zudem holte Brands Team Olympia-Silber 2004 in Athen und wurde "Vize" bei der EM 2002 und der WM 2003.