Baur: Brand ist der richtige Bundestrainer

SID
Markus Baur (l.) hält Heiner Brand für den richtigen Bundestrainer
© Getty

Die Entscheidung über die Zukunft von Heiner Brand als Handball-Bundestrainer wird zur Hängepartie. Doch Verband und Liga wollen sich nach dem WM-Debakel an einen Tisch setzen und Strukturen für eine bessere Zukunft schaffen.

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Die Task Force ist nach dem WM-Debakel gegründet und ein erster Krisengipfel zwischen den streitenden Parteien anberaumt - Heiner Brand jedoch zögert weiter bei der Entscheidung über seine Zukunft als Handball-Bundestrainer.

Beim Premierentreffen der neu gegründeten Arbeitsgruppe Nationalmannschaft am Freitag wird Brand wohl die Bereitschaft der Liga zur stärkeren Einbindung deutscher Spieler in den Vereinen ausloten - und davon vermutlich die Erfüllung seines bis 2013 laufenden Vertrages abhängig machen.

"Task Force Nationalmannschaft"

"Ich gehe davon aus, dass Heiner am Freitag mit am Tisch sitzt. Es wird einen Meinungsaustausch geben, die Liga wird ihre Vorschläge einbringen. Dann wird man sehen", sagte HBL-Präsidiumsmitglied Volker Zerbe. Auf Anregung des Ex-Nationalspielers und der Handball-Bundesliga (HBL) hatte der Deutsche Handball-Bund (DHB) die "Task Force Nationalmannschaft" am Dienstag offiziell ins Leben gerufen.

Ihr gehören neben Zerbe auch DHB-Präsident Ulrich Strombach, Vize Horst Bredemeier sowie HBL-Präsident Reiner Witte und HBL-Präsidiumsmitglied Bob Hanning an. Am Freitag sollen nach dem WM-Totalschaden und der verpassten Teilnahme am olympischen Qualifikationsturnier erste Sofortmaßnahmen eingeleitet werden. "Damit wir das leckgeschlagene Schiff wieder flott bekommen. Ob allerdings eine Quote für die Klubs das Allheilmittel ist, weiß ich nicht", sagte Witte.

Brand, dem am Dienstag die DHB-Spitze nach einem Analysegespräch ihr vollstes Vertrauen aussprach, hatte die Quotenregelung immer wieder gefordert. Auf den Schlüsselpositionen fast aller Spitzenklubs spielen ausländische Akteure. Der Bundestrainer sieht darin einen Grund für die fehlende Hierarchie in seinem WM-Team. "Ich bin gespannt, ob man sich auch in Kreisen der Liga der Mitverantwortung für dieses Problem bewusst ist", hatte Brand in seiner "kicker"-Kolumne geschrieben.

Brand ist der richtige Trainer

Witte plant bereits mittelfristig und denkt an die Einführumg eines Jugendzertifikats. Zudem schwebt Witte ein Gesamtkonzept der Nachwuchsförderung vor, in dem die athletischen und psychischen Aspekte stärker berücksichtigt werden.

Der frühere Nationalspieler Markus Baur indes hält Brand ungeachtet des elften WM-Platzes noch immer für den geeigneten Bundestrainer: "Ist er noch der richtige Mann? Ja, davon bin ich fest überzeugt", sagte Baur dem Internetportal "eurosport.yahoo.de".

Abnutzungserscheinungen hat der Weltmeister von 2007 bei Brand, der seit 1997 im Amt ist, noch nicht erkannt - im Gegenteil: "Heiner hat sich in dieser langen Zeit weiterentwickelt. Er pflegt auch einen anderen Umgang mit den Spielern als etwa noch zu meiner Zeit", meinte Baur.

Manager Thorsten Storm von den Rhein-Neckar Löwen forderte vor dem ersten Treffen der Task Force die stärkere Einbindung der HBL und ein größeres Mitspracherecht.

"Es gibt so viel sportliche Kapazität und Kompetenz im deutschen Handball. Aber es wird nicht zusammengearbeitet. Im sportlichen Bereich nicht zwischen der Liga und dem DHB. Und in der Vermarktung des Handballs schon gar nicht", sagte Storm: "Wenn man für etwas Verantwortung übernehmen soll, dann muss man auch das Recht haben, sich einzubringen und zu gestalten."

Die Aufgabenstellung der Task Force soll in der konzeptionellen und personellen Ausrichtung der Nationalmannschaft auf die Olympischen Spiele 2012 und 2016 bestehen. Der DHB und Brand hatten zuletzt immer wieder über die mangelnde Unterstützung durch die Liga geklagt. Nach der enttäuschenden WM hatte der Weltmeister-Trainer von 2007 seine Zukunft zunächst offen gelassen.

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