Flensburg verpasst "Barca-Wunder"

SID
Holger Glandorf und Co. gelang kein zweiter Coup gegen Barca
© getty

Zum erneuten Husarenstück gegen die Handball-Großmacht FC Barcelona reichte es für die SG Flensburg-Handewitt nicht, doch das war für Lubomir Vranjes nach einem packenden Schlagabtausch auf höchstem Niveau fast schon Nebensache. "Ich bin stolz auf das Auftreten meiner Mannschaft. Sie hat lange mitgehalten gegen einen verdammt starken Gegner", sagte der Coach des Titelverteidigers nach dem 33:37 (16:16) im Spitzenspiel der Champions-League-Gruppenphase.

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Im Mai hatten die Flensburger in Köln ein denkwürdiges Halbfinale gegen die Katalanen 41:39 nach Siebenmeterwerfen gewonnen und sich einen Tag später gegen Kiel auch den Sieg in der Königsklasse gesichert. Aus der Schmach von einst hat Barca gelernt: Anders als damals, als der hohe Favorit in der Schlussphase einen Sechs-Punkte-Vorsprung leichtfertig verspielte, ließen die Gäste am Samstagabend nichts mehr anbrennen.

"Am Ende haben sie das Ding sehr souverän nach Hause geschaukelt. Wir haben aber einen Riesen-Kampf abgeliefert", sagte Ex-Nationalspieler Holger Glandorf, mit elf Treffern bester Torschütze der Gastgeber, bei Sky.

Flensburg hielt zu Beginn mit den favorisierten Gästen um Superstar Nikola Karabatic mit, vor allen Glandorf mit fünf Treffern und Anders Eggert mit vier Toren sorgten für eine ausgeglichene erste Halbzeit.

Schwächephase nach der Pause

Auch Rechtsaußen Lasse Svan, der sein 300. Pflichtspiel im SG-Trikot bestritt und seinen Vertrag vor der Partie vorzeitig um zwei Jahre bis 2017 verlängert hatte, überzeugte. "Das Tempo in dieser Partie war enorm und ein Vergnügen, das gleiche gilt für die Atmosphäre", sagte der Däne.

Mitte der zweiten Hälfte verlor Flensburg den Anschluss und leistete sich eine Schwächephase mit fünf Minuten ohne eigenen Treffer. Das nutzten die Katalanen um den starken Kiril Lazarov (10 Tore) eiskalt.

Flensburgs CL-Kracher im RE-LIVE

"Ich muss meine Mannschaft loben, wie sie auf das Spiel fokussiert war", sagte Barca-Trainer Xavi Pascual: "Aber ein Kompliment kann ich auch der SG machen. Das war ein echtes Königsklassen-Spektakel, eine große Handball-Show."

Final Four in Ferne gerückt

Der Weg zu einer erneuten Teilnahme am Final Four in Köln (30./31. Mai 2015) wird für Flensburg allerdings nicht leichter. In der Vorrundengruppe B liegt Flensburg mit sechs Punkten auf Platz drei hinter Barcelona und den Dänen aus Kolding (beide 9) - die Chance auf einen der ersten beiden Plätze, die im Achtelfinale leichtere Gegner versprechen, ist nicht mehr allzu groß.

Um Barca noch abzufangen, muss nun tunlichst ein Sieg im Rückspiel her, das bereits am kommenden Sonntag (19.30 Uhr) steigt. "Wir werden an uns arbeiten. Vielleicht sind wir dann ja fünf Tore besser als heute", sagte Svan. Barcelonas Coach Pascual zumindest hat weiterhin Heidenrespekt: "Wir müssen aufpassen, wir können gegen Flensburg auch verlieren."

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