Bob Hanning sieht die deutschen Handballer "auf dem Weg zurück in die Weltspitze", Kapitän Uwe Gensheimer "eine sehr gute Entwicklung": Trotz der ersten Niederlage in der EM-Qualifikation blicken Verantwortliche und Spieler des Deutschen Handballbundes (DHB) voller Optimismus in die Zukunft.
"Wir können viele Dinge mitnehmen. Durch solche Spiele wachsen wir als Mannschaft, wenn wir die richtigen Schlüsse daraus ziehen", sagte Gensheimer nach der 20:26 (8:11)-Niederlage beim WM-Vierten Spanien.
Vier Tage nach dem überraschenden Hinspielsieg (29:28) gegen die favorisierten Iberer merkte man dem Team von Bundestrainer Dagur Sigurdsson im Hexenkessel von Leon besonders ihre Unerfahrenheit an. "In unserer Mannschaft gibt es viele junge Gesichter, die so ein Spiel noch nicht oft miterlebt haben", sagte Gensheimer. Er dachte dabei an Paul Drux (20), Simon Ernst (21), Erik Schmidt (22) und Niclas Pieczkowski (25).
Enttäuschung hielt sich in Grenzen
Mit einem Sieg hätte der Weltmeister von 2007 bereits vorzeitig das Ticket für die EM 2016 in Polen gelöst. Die Enttäuschung über die am Ende doch klare Niederlage hielt sich beim WM-Siebten aber angesichts einer guten Abwehrleistung und eines insgesamt beherzten Auftritts aber in Grenzen. "Natürlich hätten wir gerne etwas mitgenommen. Es war aber eine gute Plattform, um zu lernen. Das bringt uns in unserer Entwicklung weiter", sagte Steffen Weinhold.
Vorwerfen lassen musste sich die DHB-Auswahl allerdings eine schwache Chancenverwertung, der Rückraum entwickelte mit Ausnahme des Kielers Weinhold zu wenig Torgefahr. "Wir haben aus diesen beiden Spielen aber viel gelernt", versicherte Sigurdsson, der aber einräumte, dass man am Ende ein wenig den Kopf verloren habe.
Obwohl Deutschland die Tabellenführung in der Gruppe 7 an die punktgleichen Spanier (beide 6:2) abgeben musste, hat man die Qualifikation angesichts von zwei direkten Plätzen für die EM weiterhin in eigener Hand. "Ich bin mir sehr sicher, dass man uns bei der EM in Polen sehen wird und wir dort eine gute Rolle spielen werden", sagte DHB-Vizepräsident Hanning.
In den Spielen beim punktlosen Schlusslicht Finnland (10. Juni) und vier Tage später in Kiel gegen Österreich (4:4) soll das EM-Ticket gelöst werden. "Das sollten wir schaffen", sagte Gensheimer.
Uwe Gensheimer im Steckbrief